Weniger Autoabgase in Europas Luft

Abgeordnete des europäischen Parlament wollen den CO2-Ausstoß von Autos stärker reduzieren als bisher geplant. Der Umweltausschuss sprach sich am Montag für eine Reduzierung um 45 Prozent bis 2030 aus.
Bis 2025 soll zudem ein Zwischenziel von 20 Prozent festgelegt werden. Die Pläne der EU-Kommission sahen ursprünglich vor, dass Autos und Lieferwagen 30 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2) bis 2030 produzieren.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte vor der Abstimmung im Umweltausschuss sogar 35 Prozent reale Minderung bis 2025 und 70 Prozent Minderung bis 2030 im Vergleich zu 2021 gefordert. Dies sei notwendig, um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden.
Die Autoindustrie hingegen hält bereits das schwächere Reduktionsziel im Kommissionsentwurf für zu hoch und behauptet, der schnelle Umstieg auf E-Mobilität sei nicht möglich. Die schlechte Infrastruktur behindere den Verkauf von Elektroautos, hieß es beim Europäischen Autoverband ACEA. Dem widerspricht die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E). Eine Anfang September veröffentlichte Studie zeigt, dass nicht die bestehende öffentliche Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge für den schwachen Markthochlauf von Elektrofahrzeugen verantwortlich gemacht werden kann. Vielmehr liege dies am fehlenden Angebot entsprechender Modelle. Etwa 95 Prozent der Ladevorgänge erfolgten demnach an Ladestationen zu Hause oder am Arbeitsplatz, lediglich bei fünf Prozent werde eine Ladesäule im öffentlichen Raum genutzt.
Der Beschluss des Umweltausschusses muss im Oktober noch vom Parlament abgesegnet werden, bevor die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten beginnen können. [mbu]
Umweltausschuss EU-Parlament zu CO2-Ausstoß von Autos
DUH zu CO2-Ausstoß von Autos
T&E-Studie zu E-Autos