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EU-Kommission stellt Ergebnisse der GAP-Konsultation vor
EU-News | 13.07.2017
#Landwirtschaft und Gentechnik

EU-Kommission stellt Ergebnisse der GAP-Konsultation vor

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c. Pixabay

Vergangenen Freitag hat die Generaldirektion AGRI die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) nach 2020 in Brüssel vorgestellt.

Unter dem Motto „The CAP: Have Your Say“ waren bei der Konferenz über 300 VertreterInnen aus Politik, Agrarindustrie, Landwirtschaft und Zivilgesellschaft anwesend. Bei der Konsultation, die im Frühjahr 2017 durchgeführt wurde, sind insgesamt 322.000 Kommentare eingegangen. 258.000 dieser Antworten kamen von der LivingLand-Kampagne, die sich für eine grundlegende Reform der GAP aussprach hin zu einem fairen, ökologischen und nachhaltigen System, und vom Deutschen Naturschutzring unterstützt wurde.

Der Großteil der Kommentare stammte aus Deutschland, aber es meldeten Vertreterinnen aus allen EU-Ländern zu Wort.

Als größtes Problem und wichtigste Herausforderung einer zukünftigen GAP stuften die KonsultationsteilnehmerInnen die Umweltverschmutzung und ihre Folgen ein. Dicht gefolgt von einer zu komplexen Bürokratie und fehlender Nachhaltigkeit. Zudem ging aus der Konsultation hervor, dass mehr dafür getan werden müsse, aktive LandwirtInnen und JunglandwirtInnen zu fördern. Viele Gelder der aktuellen GAP gelangen heute noch in die Hände von Landbesitzern, die selbst keine aktive Landwirtschaft betreiben.

Während der Konferenz stellte sich erneut die Komplexität der Europäischen Agrarpolitik heraus, da derart viele Akteure von der GAP tangiert werden, die alle jeweils ihre eigenen Interessen verfolgen. Die anwesenden Umweltorganisationen betonten unter anderem, dass der Entscheidungsprozess für eine zukünftige GAP geändert werden müsse, um die Vielfalt der Interessen auch im Gesetzgebungsprozess zu spiegeln. So sollten nicht nur der Agrarausschuss im EU-Parlament und der Agrarministerrat federführend im Verhandlungsprozess sein, sondern auch Ressorts wie Umwelt, Gesundheit und Verbraucher involviert werden.

Als nächster Schritt hin zu einer Reform der GAP nach 2020 folgt die Veröffentlichung einer Mitteilung von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, die vermutlich mögliche Reformszenarien noch weiter eingrenzen wird. Diese wird im Februar oder März 2018 erwartet. [lr]  

Pressemitteilung EU-Kommission [engl.] 

Dokumentation der Konferenz [engl.]

Konsultationsergebnisse [engl.] 

NABU-Blogbeitrag zur Konferenz

Pressemitteilung WWF


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