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REACH: Infos über Umweltrisiken fehlen
EU-News | 04.10.2018
#Chemikalien

REACH: Infos über Umweltrisiken fehlen

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© pixabay

Die Mehrheit der eingereichten REACH-Dossiers deutscher Unternehmen enthält nicht genug Daten über die Umwelt- und Sicherheitsauswirkungen der verwendeten Chemikalien. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Umweltbundesamts (UBA) hervor.

Vergangene Woche veröffentlichten sie die Ergebnisse des „REACH Compliance Projekts“: Für Stoffe, die mit mindestens 1000 Tonnen pro Jahr (tpa) in der EU produziert oder importiert werden, fehlten in mehr als zwei Drittel der Fälle Informationen in den eingereichten Dossiers. Die Dossiers für Chemikalien, die in geringeren Mengen produziert oder importiert werden (100 bis 1000 tpa), waren in 56 Prozent der untersuchten Fälle lückenhaft.

Bei den fehlenden Informationen handelte es sich um Daten zur Umwelt und menschlichen Gesundheit, die in Registrierungsdossiers angegeben werden müssen. In den letzten vier Jahren überprüften das BfR und das UBA über 3.800 deutsche REACH-Dossiers auf ihre Vollständigkeit.

Aufgrund der Ergebnisse kamen sie zu dem Schluss, dass „verstärkte Anstrengungen notwendig sind, um die Anforderungen an die Registrierungsdossiers von Chemikalien unter REACH einzuhalten.“

Die für die Überwachung der eingereichten Dossiers zuständige Europäische Chemikalienagentur ECHA bestätigte, dass die Qualität der eingereichten Daten sich verbessern müsse. Sowohl die Industrie als auch die Behörden müssen ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheitsinformationen über Chemikalien verstärken. Wir arbeiten daran, die Einhaltung der Vorschriften effizienter und effektiver zu gestalten", erklärte ECHA-Direktor Björn Hansen in Reaktion auf die Studienergebnisse.

Die EU-Chemikalienverordnung REACH reguliert den Umgang mit Chemikalien in der EU und soll dafür sorgen, dass keine gefährlichen Stoffe in die Umwelt gelangen. Die Verordnung sieht grundsätzlich vor, dass ein besonders besorgniserregender Stoff nur zugelassen werden darf, wenn die Vorteile der Chemikalie die Risiken übersteigen. Dafür ist eine gründliche Analyse der Risiken notwendig. [km]

Mitteilung des Bundesinstituts für Risikoforschung

Reaktion der ECHA

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