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Studie spricht für europäische Steuer auf Flugbenzin
EU-News | 14.05.2019
#Mobilität

Studie spricht für europäische Steuer auf Flugbenzin

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Die Umweltschutzorganisation Transport & Environment (T&E) hat eine unveröffentlichte Studie der EU-Kommission in die Hände bekommen, der zufolge eine Kerosinsteuer zu erheblichen CO2-Einsparungen führt, ohne die europäische Wirtschaft übermäßig zu belasten.

Die Studie im Auftrag der EU-Kommission sei im vergangenen Jahr fertiggestellt, jedoch bis auf Weiteres unter Verschluss gehalten worden. Dabei räumt sie nach Einschätzung von T&E mit hartnäckigen Mythen der Industrie auf, die immer wieder vor irreparablen Schäden für die Wirtschaft durch eine Besteuerung von Flugtreibstoff warnen.

Würde Kerosin EU-weit einheitlich besteuert, könne dies zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen um rund 11 Prozent führen. Das entspricht etwa 16 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Eine solche Steuer würde sich nicht negativ auf Beschäftigtenzahlen oder auf die Wirtschaft im Allgemeinen auswirken. Hingegen könnte eine solche Steuer bis zu 27 Milliarden Euro jährlich an Steuereinnahmen in die öffentlichen Kassen spülen.

Weiterhin kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich Flugtickets mit Kerosinsteuer im Schnitt um 10 Prozent verteuern und das Passagieraufkommen um etwa 11 Prozent abnehmen würde. Die Folgen wären von EU-Land zu EU-Land recht unterschiedlich.

Schon seit Langem bemängelt T&E, dass der europäische Flugverkehr im internationalen Vergleich zu gering besteuert wird. Kein einziger EU-Mitgliedstaat besteuert laut T&E Flugtreibstoff auf Inlandsflügen, obwohl dies seit 2003 durch EU-Vorschriften erlaubt ist. Im Vergleich dazu erhebt Kanada 8 Cent pro Liter und Japan immerhin 14 Cent pro Liter Flugbenzin. Lediglich die Mehrwertsteuer wird in den meisten EU-Ländern auf Flugtickets erhoben, was durchschnittlich vier Euro des Ticketpreises ausmacht. Laut Studie könnte eine einheitliche Mehrwertsteuer auf Flugtickets CO2-Einsparungen von rund 18 Prozent nach sich ziehen. [aw]

T&E zur Studie der EU-Kommission   

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