Unterzeichnung des Klima-Abkommens macht Klimaschutz zum Leitmotiv der Politik

Vor dem Hintergrund der morgigen Unterzeichnung des Pariser Klima-Abkommens hat der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) die Bundesregierung aufgefordert, den Klimaschutz zum obersten Staatsziel zu erklären. „Es ist eine kleine Unterschrift auf einem Blatt Papier, aber eine große Unterschrift für die Menschheit. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist nun kein Lippenbekenntnis mehr, sondern rechtskräftig“, sagte DNR-Präsident Prof. Kai Niebert. Vor der Klimakonferenz in Paris habe man es kaum für möglich gehalten, dass die Staatengemeinschaft den Versuch unternehmen will, die Erwärmung deutlich unterhalb von zwei Grad zu begrenzen. Doch seit Dezember 2015 heiße die neue Zielmarke „maximal 1,5 Grad Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau“.
Um dieses Ziel halbwegs realistisch zu erreichen, dürften durch die  Verbrennung von Öl, Kohle und Gas noch rund 280 Gigatonnen CO2  ausgestoßen werden. In 2014 wurden allein etwa 32 Gigatonnen emittiert.  Sofern dieses Emissionsniveau gehalten würde, blieben uns daher weniger  als zehn Jahre, bis das Kohlenstoffbudget erschöpft ist. „Da ein ‚Weiter  so‘ für ein paar Jahre gefolgt von einem abrupten Abschalten  unrealistisch ist, kann dies nur heißen: Abschalten, Dämmen und  Einsparen. Und zwar ab sofort!“, so Niebert weiter. Zugleich müssten  mehr als 90 Prozent der fossilen Ressourcen im Boden verbleiben. 
Das  Klimaabkommen von Paris ist der erste völkerrechtlich bindende Vertrag,  um den Klimawandel aufzuhalten. Entscheidend ist aber nun, was die  Staaten aus dem Abkommen machen. Deutschland müsse ein Zeichen setzen  und sämtliche in Planung befindliche Kohleprojekte stoppen. Bis zum Jahr  2030 müsse der Kohleausstieg in Deutschland vollzogen sein. Zudem sei  eine Verkehrswende genauso überfällig wie eine deutliche Reduzierung des  Energiebedarfs im Personen- und Güterverkehr. Neuzulassungen für  herkömmliche Verbrennungsmotoren dürfe es spätestens nach 2030 nicht  mehr geben. Schließlich müssten klimaschädliche Subventionen  schnellstens gestoppt und CO2-Emissionen besteuert werden. „Der  Klimawandel lässt nicht mit sich verhandeln. Die Bundesregierung hat  sich verpflichtet und muss ihre Politik nun konsequent auf nachhaltigen  Klimaschutz ausrichten“, sagte Niebert. 


