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"Aberwitzige Subventionen": EU-Parlament zur Biodiversitätskonferenz
EU-News | 26.10.2018
#Biodiversität und Naturschutz

"Aberwitzige Subventionen": EU-Parlament zur Biodiversitätskonferenz

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c. pixabay

In seiner Entschließung zur 14. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt nennt das EU-Parlament den Schutz der biologischen Vielfalt eine "weltweit grundlegende Herausforderung". Somit sei der Schutz ein "strategisches Interesse der EU, dem höchster politischer Stellenwert beigemessen werden sollte". Insofern sollte die EU wirksame Beschlüsse und Maßnahmen umsetzen, die bis hin "zur Berücksichtigung der biologischen Vielfalt auch in anderen Bereichen wie Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung, Entwicklungszusammenarbeit, Forschung und Innovation, Verkehr, Bergbau und Gesundheit und zum Abbau aberwitziger Subventionen reichen".

Die EU-Abgeordneten sind besorgt: In der EU weisen nur 7 Prozent der im Meer vorkommenden Arten und 9 Prozent der marinen Lebensräume einen "günstigen Erhaltungszustand" auf. 27 Prozent der Arten und 66 Prozent der Lebensraumtypen befinden sich in einem "ungünstigen Erhaltungszustand". Die Abgeordneten fordern nachdrücklich Maßnahmen, mit denen der globale Rahmen für die biologische Vielfalt in der Zeit nach 2020 verstärkt und sein Funktionieren verbessert wird. Aber zunächst sollte der Strategieplan für die biologische Vielfalt 2011‑2020 tatsächlich umgesetzt werden.

Wirtschaftswachstum könne der nachhaltigen Entwicklung nur dann förderlich sein, wenn es nicht einhergehe mit einer Verschlechterung der biologischen Vielfalt und der Fähigkeit der Natur, zum Wohlbefinden des Menschen beizutragen. Auch ausreichende Finanzen seien vonnöten - nicht nur für den Schutz der biologischen Vielfalt selbst, sondern auch für die Anpassung an den Klimawandel.

Die Vertragsparteien sollten darüber hinaus auch agrarökologische Konzepte und den schrittweisen Verzicht auf schädliche Pflanzenschutzmittel sowie Strategien zum Schutz von Böden und Lebensräumen fördern.  

Die 14. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD COP 14) findet vom 17. bis 29. November im ägyptischen Sharm-El-Sheikh statt. Der Umweltrat hatte sich bereits am 9. Oktober auf eine gemeinsame Position verständigt (EU-News 10.10.2018). [jg]

Angenommener Text des EU-Parlaments

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