Neues bienenschädliches Insektizid in der EU zugelassen

Trotz Warnungen der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA hat die EU-Kommission das Insektenbekämpfungsmittel Cyantraniliprol für den EU-Markt genehmigt. Die Konzerne DuPont und Sygenta hatten vor fünf Jahren die Zulassung für Großbritannien beantragt.
Ab Mitte September darf die Chemikalie zehn Jahre in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Zwar erklärte die EFSA die Substanz grundsätzlich für unbedenklich, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass Gefahren für Honigbienen nicht ausgeschlossen werden können. Es seien nicht alle potenziellen Folgen wissenschaftlich erfasst worden. Wenn die Bienen etwa Apfelblüten anfliegen, bestehe ein hohes Risiko für die Gesundheit der Bienen. Zudem könnten Rückstände von Cyantraniliprol die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen.
Sollten die Mitgliedstaaten während der Genehmigungszeit negative Auswirkungen auf Bienen feststellen, seien Maßnahmen zur Schadensbegrenzung einzuleiten, hieß es seitens der EU-Kommission.
Deren Wirksamkeit bezweifelt das britischen Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN UK). Der Direktor der NGO Keith Tyrell bezeichnete gegenüber dem europäischen Infodienst ENDS die Zulassung der Chemikalie als äußerst verantwortungslos. [mbu]
EU-Verordnung über Pflanzenschutzmittel
EFSA-Bericht über Cyantraniliprol
PAN UK