Tausendfacher Alarm - zum Schutz und zur Aufklärung

Über das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) sind im vergangenen Jahr mehr als 3.600 kritische Fälle gemeldet worden. Mithilfe des Netzwerks wurden der Ausbruch einer Listerioseinfektion durch Tiefkühlgemüse aufgeklärt und gesundheitsschädliches Bambusgeschirr aus dem Verkehr gezogen.
Durch das RASFF informieren sich die EU-Mitgliedsländer sowie Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Island als assoziierte Staaten seit 40 Jahren gegenseitig über potenziell gesundheitsgefährdende Lebensmittel, Futtermittel und Lebensmittelkontaktmaterialien wie Geschirr, Besteck oder Verpackungen. 2018 war in 926 Fällen Deutschland betroffen. Besonders häufig wurde dabei vor Nüssen und Nusserzeugnissen gewarnt (16,2 Prozent aller Meldungen), gefolgt von Obst und Gemüse (13,7 Prozent) und etwa Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherten Lebensmitteln (8,9 Prozent).
Gut ein Drittel der Meldungen erhielt den Hinweis auf eine potenzielle Gesundheitsgefahr durch Mikroorganismen wie Salmonellen und Listerien. Weitere Informationen gab es über Schimmelpilze und gesundheitsgefährdende Zusammensetzungen, beispielsweise nicht zugelassene Inhaltstoffe.
Wird die nationale RASFF-Kontaktstelle - in Deutschland das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) - über ein gesundheitsgefährdendes Produkt informiert, prüft die Behörde die Meldung und leitet sie an die zuständigen Kontrollstellen in den Bundesländern weiter. Diese treten an die betroffenen Unternehmen heran. Alle erforderlichen Maßnahmen werden eingeleitet, damit das Produkt schnellstmöglich vom Markt verschwindet und somit die Verbraucher geschützt werden. [mbu]
Europäisches Schnellwarnsystem RASFF
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)