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Weniger Dämme und Wasserkraft, mehr Feuchtgebietsschutz!
EU-News | 17.11.2022
#Biodiversität und Naturschutz #Klima und Energie #Wasser und Meere

Weniger Dämme und Wasserkraft, mehr Feuchtgebietsschutz!

Hochmoor
© Foto: Pixabay/cocoparisienne
Hochmoor

Umweltgruppen haben auf der UN-Klimakonferenz vor Risiken durch Staudämme und Wasserkraftwerke gewarnt. Die Ramsar-Konvention zu Feuchtgebieten endet mit einer Erklärung. Neues Factsheet: Lücken bei Feuchtgebietsschutz im EU-Renaturierungsgesetz.

COP27: Klima- und Menschenrechtsrisiken durch neue Staudämme und Wasserkraftwerke

Staudämme und Wasserkraftwerke verursachten große Verluste und Schäden, einschließlich der Produktion erheblicher Mengen an Methan, des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Vertreibung von lokalen Gemeinschaften, kritisierte ein breites Bündnis von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen am Dienstag im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP27). In einer sich erwärmenden Welt machten Dürren und Überschwemmungen die Wasserkraft zu einer unzuverlässigen Energiequelle und zu einer wachsenden Gefahr für die flussabwärts gelegenen Gemeinden. Eine Abkehr von falschen Lösungen, die Menschen und Ökosystemen schaden, sei dringend erforderlich. Auch das Aktionsnetzwerk „UnDam U.N“ verurteilt im Rahmen einer Online-Petition die problematische Förderung von Wasserkraftwerken als carbon offsets oder als Nationale Beiträge zum Klimaschutz (NDC).

Ramsar-Konvention: Feuchtgebietsschutz als naturbasierte Lösung für Klimakrise

Zum Abschluss der 14. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über Feuchtgebiete, der Ramsar-Konvention, haben die Vertragsstaaten die „Erklärung von Wuhan“ verabschiedet. Der Schutz, die Wiederherstellung und eine nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten stellen demnach wichtige naturbasierte Lösungen dar, um dem Verlust von Biodiversität sowie der Klimakrise entgegenzuwirken, fasst das Bundesumweltministerium zusammen. Projekte zur Wiederherstellung sollten deshalb verstärkt initiiert und umgesetzt werden. Die Beschlüsse stellen laut BMUV eine wichtige Grundlage dar, um Feuchtgebiete wie Moore und Sümpfe, aber auch Flüsse und Seen, weltweit besser zu schützen. Die Konferenz, die vom 5. bis zum 13. November 2022 in Wuhan und in Genf stattfand, stand unter der Überschrift „Feuchtgebiete – unverzichtbar für Natur, Mensch und Klimaschutz“.

Lücken im EU-Wiederherstellungsgesetz: Vollständige Wiedervernässung, höhere Ziele, obligatorisches Monitoring

Ein Factsheet für das Europäische Habitat Forum von Wetlands International Europe und andere Organisationen hat den aktuellen Stand des EU-Naturwiederherstellungsgesetzes und besonders Artikel 9.4 unter die Lupe genommen. Es benennt einige „verbesserungswürdige Bereiche“, darunter die wichtige Bedeutung der Moor-Wiedervernässung als Wiederherstellungsmaßnahme und die Vermeidung von Schlupflöchern, die solche EU-Länder begünstigen, die Moorgebiete für die Forstwirtschaft und den Torfabbau entwässern. Eine Reihe von Empfehlungen sollen den Vorschlag verschärfen und damit den europäischen Moorschutz verbessern. So sollte unter anderem das separate Ziel, welches lediglich die teilweise Anhebung der Wasserstände vorsieht, gestrichen werden. Stattdessen sollte die vollständige Wiedervernässung eine Bedingung für die Wiederherstellung von Moorgebieten sein. Der Geltungsbereich des Ziels sollte zudem auf alle Landnutzungen - außerhalb von Wohngebieten - auf entwässerten Mooren bezogen werden. Die vorgeschlagenen Zielprozentsätze müssten „deutlich“ erhöht werden, damit entwässerte Torfabbau- und Moorgebiete nicht weiterhin eine große Quelle von Treibhausgasen bleiben. Außerdem sollte eine obligatorische Überwachung der Wiederherstellung von Moorgebieten festgelegt werden, um den langfristigen Nutzen der Maßnahmen für die biologische Vielfalt und das Klima zu überwachen (Artikel 17). [jg]

International Rivers et al. COP27: Groups warn of severe climate and human rights risk of new hydropower dams and schemes

BMUV: Feuchtgebiete weltweit besser schützen und wiederherstellen  

Wetlands International: Peatlands in the EU Nature Restoration Law – a Factsheet

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