Wiener Würstchen bleibt Wiener Würstchen und Kölsch bleibt Kölsch

Die EU-Kommission hat bekräftigt, die Kennzeichnung regionaler Spezialitäten in der Europäischen Union beizubehalten. Damit reagiert Brüssel auf Gerüchte um die mögliche Aufhebung der Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte gestern gesagt, im Zuge des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA (TTIP) könne man nicht mehr jede Wurst- und Käsesorte schützen. Schmidts Sprecher ruderte zurück. Der Minister stehe dazu, dass die geschützten Herkunftsbezeichnungen bleiben. Sie sollten, wenn möglich, aber auch entbürokratisiert werden.
Schmidts Äußerungen riefen Kritik von Verbraucherverbänden und Grünen hervor. So forderte der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) Klaus Müller, die bestehenden Labels zur Kennzeichnung zu verbessern. Diese müssten dann aber auch in einem Freihandelsabkommen Bestand haben.
Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament Martin Häusling warf Minister Schmidt vorauseilenden Gehorsam vor, indem er beim Freihandelsabkommen mit den USA die europäischen Qualitätssysteme für regionale Produkte als Verhandlungsmasse anbiete. [mbu]
EU-Kommission zu Kennzeichung unter TTIP
Bundeslandwirtschaftsministerium zu Kennzeichnung unter TTIP