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EU setzt Klimaschutz-Kurs im Schiffsverkehr nicht durch
EU-News | 16.04.2018
#Klima und Energie

EU setzt Klimaschutz-Kurs im Schiffsverkehr nicht durch

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c. Pixabay

Die Internationale Schifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) hat erstmals einen, wenn auch schwachen Plan vorgelegt, wie Treibhausgasemissionen im Schiffsverkehr bis 2050 verringert werden sollen.

21 Jahre hat es gedauert: Am Freitag fasste der verantwortliche Ausschuss für marinen Umweltschutz (Marine Environment Protection Committee, MEPC) nach äußerst schwierigen Verhandlungen endlich den Beschluss, Emissionen von Schiffen bis 2050 im Vergleich zu 2008 mindestens zu halbieren und dann weiter auf null zu senken. Zudem soll die Energieeffizienz von Schiffen um 40 Prozent bis 2030 und um 50 bis 70 Prozent bis 2050 steigen.

Nach Ansicht der Clean Shipping Coalition (CSC), ein Zusammenschluss mehrerer Umweltschutzverbände wie NABU, Seas at Risk sowie Transport and Environment, sei die Strategie auf politischer Ebene zwar ein wichtiger Schritt. Jedoch stimmten die Reduktionsziele nicht mit den Verpflichtungen des Klimaschutzabkommens von Paris überein. Und es fehlten eindeutige Maßnahmen zur Umsetzung der IMO-Strategie. Die als progressiv geltenden Staaten, etwa die pazifischen und karibischen Inselstaaten sowie die EU, müssten nun alles daransetzen, Druck auf wenig ambitionierte Staaten wie die USA, Saudi-Arabien und Brasilien auszuüben.

Was der MEPC noch behandelte:

  • Schwerölverbot in der Arktis: Der Ausschuss beauftragte den Unterausschuss „Pollution Prevention and Response“, eine Definition von Schweröltreibstoff sowie vorbeugende Maßnahmen zu entwickeln.
  • Neuer Schwefel-Grenzwert in Schiffstreibstoff: Der Ausschuss billigte Änderungen, um das Mitführen von Treibstoff mit zu hohem Schwefelgehalt an Bord zu verbieten. Die neue Bestimmung soll ab 1. Januar 2020 gelten.
  • Konvention zur Ballastwasser-Behandlung: Der Ausschuss stimmte einigen spezifischen Änderungen zu (in Sektionen A, B, D).
  • Vermüllung der Meere: Das Nachhaltigkeitsziel 14 (Schutz und nachhaltige Nutzung von Ozeanen, Meeren und marinen Ressourcen) soll als neues Thema auf die IMO-Agenda gesetzt werden. Vertragsstaaten und internationale Organisationen sind aufgerufen, konkrete Vorschläge für einen Aktionsplan zu unterbreiten.

Die nächste Sitzung des MEPC findet aller Voraussicht nach vom 22. bis 26. Oktober 2018 statt. [aw]

IMO-Beschlüsse 
Reaktion von CSC 
Meldung von Klimaretter.info 

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