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Neonikotinoide: EU-Behörde bestätigt Gefährlichkeit für Bienen
EU-News | 28.02.2018
#Biodiversität und Naturschutz

Neonikotinoide: EU-Behörde bestätigt Gefährlichkeit für Bienen

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c. Pixabay

"Die Mehrzahl der Anwendungen von neonikotinoidhaltigen Pestiziden stellt ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar" - diese Einschätzung veröffentlichte heute die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA). Die EFSA hat die Risikobewertungen für drei Neonikotinoide – Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam – aktualisiert. Hummeln, Solitärbienen und Honigbienen sind demnach durch Pestizide mit diesen Wirkstoffen gefährdet. Die Risikobewertung bezieht rund 700 Studien ein.

Umweltverbände begrüßten die Bewertung der EFSA und sehen ihre eigenen Studien bestätigt. Greenpeace Europe forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, sich EU-weit für ein Verbot einzusetzen. Auch Corinna Hölzel, Pestizidexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), mahnte die Bundesregierung, sich für ein Verbot stark zu machen: "Die Bundesregierung kann sich nun nicht länger mit dem Argument fehlender wissenschaftlicher Daten herauswinden. Der Report verdeutlicht den Handlungsdruck. Wir brauchen ein Verbot der für die Bienen gefährlichen Pestizide und zwar sofort." Sandra Bell, Bienenexpertin bei Friends of the Earth Europe sagte: "Dieser lang ersehnte Bericht unterstreicht einmal mehr die große Bedrohung, die neonikotinoidhaltige Pestizide für Bienen darstellen. Wir spielen schon viel zu lange russisches Roulette mit der Zukunft unserer Bienen."

Seit 2013 dürfen Neonikotinoide nicht mehr auf blühenden Pflanzen verwendet werden. Die EU-Kommission hatte im März 2017 zudem vorgeschlagen, die neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Freiland zu verbieten. Darüber sollte die EU eigentlich im Dezember 2017 entscheiden. Da die Neubewertung der drei Substanzen durch die EFSA aber auf sich warten ließ, werden die Mitgliedstaaten im Rat der EU nun erst im März über ihre Position zum Verbot entscheiden. [jg]

Pressemitteilung der EFSA

Pressemitteilung Greenpeace Europe

BUND zu Neonikotinoiden

Pressemitteilung Friends of the Earth Europe

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