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EU-Abgeordnete für internationalen Stopp von Tierversuchen für Kosmetika
EU-News | 03.05.2018
#Tierschutz

EU-Abgeordnete für internationalen Stopp von Tierversuchen für Kosmetika

Rubrik_Konsum_und_Verbraucherschutz_pixabay_kosmetik
c. Europäisches Parlament - Verbindungsbüro in Deutschland

Die EU sollte eine diplomatische Offensive für ein weltweites Verbot von Tierversuchen für die Körperpflege noch vor 2023 starten. Das forderte das Plenum des EU-Parlaments am Donnerstag.

In der EU ist es seit 2013 nicht mehr erlaubt, Kosmetika zu verkaufen, die an Tieren getestet worden sind. In 80 Prozent der Länder weltweit sind solche Produkte allerdings noch zugelassen.

Die Abgeordneten verwiesen darauf, dass die Kosmetikindustrie in der EU sich dennoch bestens entwickelte und rund zwei Millionen Arbeitsplätze schuf. Sie betonten außerdem, dass es aufgrund von Gesetzeslücken möglich ist, dass kosmetische Mittel, die außerhalb der EU an Tieren getestet wurden, auf den EU-Markt gelangen können.

Zudem seien häufig Substanzen in Kosmetika enthalten, die auch in anderen Waren vorkommen - etwa Arznei oder Reinigungsmittel -, und zuvor nach den dort geltenden Regeln getestet worden sind. 

Der Mangel an verlässlichen Daten über Kosmetika, die an Tieren getestet und dann in die EU importiert wurden, bleibt aus Sicht der Abgeordneten weiter ein ernstes Problem. Sie fordern die EU auf, dafür zu sorgen, dass keines dieser Produkte, die auf den Markt der EU gebracht werden, in einem Drittland an Tieren getestet wurde.

Für ein weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetika und des Handels mit entsprechend getesteten kosmetischen Inhaltsstoffen appellierten die Abgeordneten an führende EU-Politiker, ihre diplomatischen Netzwerke zu nutzen. Sie sollten im Rahmen der Vereinten Nationen den Abschluss eines internationalen Übereinkommens gegen Tierversuche für kosmetische Mittel in die Wege zu leiten. Das Verbot sollte noch vor 2023 in Kraft treten. 

Die unverbindliche Entschließung wurde mit 620 Stimmen bei 14 Gegenstimmen und 18 Enthaltungen angenommen. 

Laut einer Eurobarometer-Sonderumfrage vom März 2016 sind fast 90 Prozent der EU-Bürger der Ansicht, die EU sollte mehr tun, um die Bedeutung des Tierschutzes international stärker ins Bewusstsein zu rücken. Fast ebenso viele finden, dass es wichtig sei, hohe Tierschutzstandards festzulegen, die weltweit anerkannt werden. [mbu]

EU-Parlament für weltweites Tierversuchsverbot für Kosmetik 

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