Mutmaßliches Autokartell im Visier der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat am Dienstag eine Untersuchung gegen die Automobilkonzerne BMW, Daimler und VW (Volkswagen, Audi und Porsche) eingeleitet. Sie will Vorwürfen einer Kartellbildung nachgehen.
Im Detail will die Kommission prüfen, ob diese Autohersteller – auch Fünferkreis genannt – Absprachen getroffen haben, die gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen, um bei der Entwicklung und Einführung von Systemen zur Verringerung der Emissionen von Benzin- und Diesel-Pkws nicht unter Wettbewerbsdruck zu stehen.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager führte dazu weiter aus: „Durch solche Emissionsminderungssysteme soll die von Pkws verursachte Umweltbelastung verringert werden. Falls dieser Verdacht zutreffen sollte, hätten die Hersteller den Verbrauchern die Möglichkeit vorenthalten, umweltfreundlichere Autos zu kaufen, obwohl die entsprechenden Technologien zur Verfügung standen.“
Die betroffenen Emissionsminderungssysteme sind die SCR-Systeme („SCR“ = selektive katalytische Reduktion) zur Verringerung schädlicher Stickoxidemissionen von Pkws mit Dieselmotor und Partikelfilter für Ottomotoren zur Verringerung schädlicher Feinstaubemissionen von Pkws mit Benzinmotor.
Bereits im Oktober 2017 hatte Brüssel eine erste Untersuchung über technische Entwicklungen für Pkws aufgenommen und Nachprüfungen in den Geschäftsräumen von BMW, Daimler, Volkswagen und Audi in Deutschland durchgeführt. Im Sommer 2017 waren erstmals Vorwürfe einer Kartellbildung des Fünferkreises laut geworden (siehe EU-News vom 25.07.2017). [aw]