EU-Agrarsubventionen: Großbetriebe profitieren
Am Donnerstag hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung online veröffentlicht, wer in Deutschland für das Jahr 2018 wie viel Geld aus dem milliardenschweren EU-Agrarbudget erhalten hat.
Unter den Top-Empfängern der über sechs Milliarden Euro, die hierzulande ausgezahlt wurden, befindet sich etwa eine große Agrargesellschaft in Thüringen, die allein 1,9 Millionen Euro kassierte. Sie bewirtschaftet nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Hektar Land. Zum Vergleich: Ein deutscher Durchschnittsbetrieb verfügt laut Statistischem Bundesamt über 62 Hektar. Für kleine bäuerliche Betriebe sind die Zuschüsse für die großen Agrarunternehmen ein Problem. Sie können bei dem Preisdruck nicht mithalten und geben reihenweise auf.
Dass die Direktzahlungen nach wie vor an die Fläche gebunden sind, kritisieren Umweltverbände seit Langem. Nicht wer viel Wiesen und Äcker hat, sollte demnach das meiste Fördergeld bekommen, sondern diejenigen, die Leistungen für das Gemeinwohl erbringen und etwa öffentliche Güter wie Wasser, Boden, Artenvielfalt und das Klima schützen.
So forderte Greenpeace, bei der anstehenden Reform der EU-Agrarpolitik in den kommenden Monaten eine echte Agrarwende einzuleiten. Dazu gehöre, dass das Agrarbudget Anreize für eine umwelt- und klimschonende Landwirtschaft schaffe. [mbu]
Empfänger EU-Agrarsubentionen - Datenbank BLE
Greenpeace zu EU-Agrarsubventionen