Amazonasbrände: EU-Komplizenschaft beenden
Die EU-Kommission, das EU-Parlament und die Länder, die 2015 die Amsterdam-Erklärung zur Förderung nachhaltiger Lieferketten von Agrarrohstoffen unterschrieben haben, sollen sich endlich wirksam für den Schutz des Amazonasurwalds einsetzen. Das fordern Umwelt-, Natur- und Waldschutzorganisationen in einem offenen Brief.
Das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen müsse ausgesetzt werden. Darüber hinaus sollte die EU verbindliche Gesetze vorlegen, die Produkte und Dienstleistungen verbietet, für die Wald abgeholzt, zerstört oder bei deren Entstehung Menschenrechte verletzt worden sind.
Der europäische Konsum und die europäischen Finanzen seien eng mit der aktuellen Entwaldungskrise in Brasilien und den Nachbarländern im Amazonasbecken verbunden. Die EU sei Brasiliens zweitgrößter Handelspartner – 19 Prozent der gesamten Sojaernte Brasiliens (Zeitraum Juli bis Dezember 2018) hat die EU importiert, 10 Prozent des brasilianisches Rindfleischs sei für den Export in die EU bestimmt. Die EU sei außerdem ein großer Importeur tropischer Harthölzer. Damit bestünde eine Mittäterschaft der EU und somit auch die Verantwortung, die Wälder zu schützen. [jg]
Offener Brief (Unterzeichner u.a. FERN, Greenpeace, Robin Wood, Rettet den Regenwald, Friends of the Earth)