Biodiversität: COP15 wird zweiteilig
Die kommende UN-Biodiversitätskonferenz wird in zwei Teilen stattfinden. So hat es das zuständige CBD-Sekretariat am 5. August verkündet. Demnach wird der erste Teil vom 11. bis 15. Oktober virtuell ausgetragen, der zweite Teil soll vom 25. April bis 08. Mai 2022 in Kunming, China, in persönlichen Gesprächen stattfinden.
Das Sekretariat setze sich weiterhin für die erfolgreiche und rechtzeitige Vorbereitung der COP-15 und der gleichzeitig stattfindenden Sitzungen der Vertragsparteien der Protokolle (Nagoya und Cartagena) ein. Die Entscheidung sei "nach ausführlichen Konsultationen" erfolgt und habe das Ziel, den Vorbereitungen für das globale Rahmenwerk zur biologischen Vielfalt für die Zeit nach 2020 mehr Zeit und "einen politischen Impuls" zu geben.
COP-15 Erster Teil: Virtuelles Treffen vom 11. bis 15. Oktober 2021
Der erste Teil umfasst die Eröffnung der Sitzungen und die Behandlung von Tagesordnungspunkten, die vom Präsidium als wesentlich für die Fortführung der Arbeit des Übereinkommens und der Protokolle eingestuft wurden. Dazu gehören Sitzungen zu Verwaltungsangelegenheiten und technischen Fragen im Zusammenhang mit den CBD-Programmen.
Am 12. und 13. Oktober 2021 wird es außerdem ein hochrangiges Segment geben. Es wird erwartet, dass sich die Teilnehmenden auf die Entwicklung des globalen Rahmens für die biologische Vielfalt nach 2020 konzentrieren werden.
COP-15 Zweiter Teil: Persönliche Treffen vom 25. April bis 08. Mai 2022
Der zweite und wiederaufgenommene Teil der Sitzungen wird sich voraussichtlich mit den verbleibenden Tagesordnungspunkten befassen, einschließlich der Fertigstellung und Verabschiedung des globalen Rahmens für die biologische Vielfalt nach 2020.
Das Sekretariat will die Vertragsparteien und die Öffentlichkeit über alle Änderungen und Anpassungen des Zeitplans auf dem Laufenden halten. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen.
Weltnaturschutzkongress im September: "IUCN-Prinzipien zur Synthetischen Biologie und zum Schutz der biologischen Vielfalt" in der Kritik
Vor der CBD COP 15 veranstaltet die Weltnaturschutzunion (IUCN) vom 03. bis 11. September in Marseille ihren Naturschutzkongress. Neben vielen anderen Themen geht es um Fragen der Gentechnik. Ein IUCN-Bericht zur Synthetischen Biologie soll die Entscheidungsfindung in wichtigen Fragen wie Gene Drives vorbereiten.
Gene Drives meint Methoden zur beschleunigten Ausbreitung von Genen in Populationen, wodurch sich Veränderungen auf genetischer Ebene überproportional schnell vererben. Allerdings sei genau dieser Bericht "unausgewogen", finden das European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility (ENSSER), Critical Scientists Switzerland (CSS) und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW/FGS), die diesen unter die Lupe genommen haben. Außerdem sei er "in acht wichtigen Punkten unzureichend" und "der Ton wichtiger Abschnitte von Enthusiasmus über das Potenzial von Gentechnologien geprägt", obwohl eine objektive Darstellung und Analyse angemessener wären, kritisierte ENSSER. [jg]
CBD-Sekretariat: UPDATE ON THE PREPARATIONS FOR THE UN BIODIVERSITY CONFERENCE: CHINA TO HOST A TWO-PART SUMMIT ON NATURE