Agrarkongress: DNR fordert Paradigmenwechsel in der EU-Agrarpolitik

Berlin – Anlässlich des heutigen Agrarkongresses des Bundesumweltministeriums „Schützen. Nutzen. Leben“ sagt Florian Schöne, Generalsekretär des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR) und Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
„Wir brauchen einen grundlegenden Paradigmenwechsel für die künftige EU-Agrarpolitik. Die Nöte der Bauern und die gesellschaftlichen Erwartungen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es geht nicht um das „ob“, sondern um das „wie“ einer zukunftsfähigen Agrarpolitik. Das Höfesterben zeigt genauso wie der dramatische Verlust an biologischer Vielfalt, dass die bisherige Agrarpolitik versagt hat.
Die letzten Jahre haben deutlich gemacht: Agrarpolitik ist Gesellschaftspolitik. Immer mehr Menschen wollen mitreden, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden und unsere Kulturlandschaften aussehen. Mit der laufenden Reform der EU-Agrarpolitik besteht die Gelegenheit, das einzufordern. Deshalb ist es gut, dass der BMU-Agrarkongress dies zum Thema macht und die Initiative für einen Gesellschaftsvertrag mit Leben füllen will. Denn sowohl in der Agrarpolitik als auch beim Insektenschutz gilt: Wer zu spät kommt, den überholt die gesellschaftliche Realität.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist gefordert, die grundlegende Neuausrichtung der europäischen und nationalen Agrarpolitik endlich mit konkreten Maßnahmen voranzubringen.“

Ilka Dege
Koordinatorin Agrar-, Natur- und Tierschutzpolitik (bis 07/20)
