Biodiversitäts- und Gewässerschutz brauchen Rechtssicherheit
Berlin - Die Umweltverbände NABU, BUND, DNR und PAN fordern die Bundesregierung auf, eine rechtssichere Klärung von Zulassungsauflagen zum Schutz der biologischen Vielfalt und des Grundwassers bei der Auslegung von EU-Recht zu ermöglichen. Die Verbände verweisen auf den Beschluss der Bundesregierung im Koalitionsvertrag, den Einsatz glyphosathaltiger Pestizide mit einer systematischen Minderungsstrategie „deutlich und mit dem Ziel einzuschränken, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden und die dafür notwendigen Maßnahmen in einem EU-rechtskonformen Rahmen zu verankern“.
„Wenn die Bundesregierung nicht riskieren will, dass ihre Versprechen und Beschlüsse Papiertiger und Gegenstand jahrelanger Rechtsstreitigkeiten werden, muss sie dafür sorgen, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bis 28. Oktober 2019 Revision gegen die Urteile einlegt“, so die Verbände in ihrer Bewertung.
Die Bundesregierung stehe, auch mit dem Beschluss des Aktionsprogrammes Insektenschutz, für eine Trendwende beim Schutz der Artenvielfalt im Wort. Dazu gehört, dass sie für die Vollzugsfähigkeit von Beschlüssen und eine Auslegung von EU-Recht im Sinne des politischen Willens der Gesetzgeber und für alle EU-Mitgliedstaaten sorgt. Wie wichtig dieses Thema den Bürgerinnen und Bürgern ist, zeigten die hohe Beteiligung an zahlreichen Initiativen wie die Volksbegehren zum Artenschutz oder die heute im Bundestag debattierte Petition Pestizidkontrolle der Aurelia-Stiftung.
Fachliche Rückfragen
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) | Silvia Bender, Abteilungsleitung Biodiversität, silvia.bender@bund.net, Tel. 030-275 86 511
Deutscher Naturschutzring (DNR) | Ilka Dege, Koordination Biodiversitätspolitik, ilka.dege@dnr.de, Tel. 030-678 1775 917
Naturschutzbund Deutschland (NABU) | Verena Riedl, Referentin Biodiversität und Ökotoxikologie, verena.riedl@nabu.de, Tel.0172 3266577
Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany) | Susanne Smolka, Referentin Pestizide/ Biozide, susanne.smolka@pan-germany.org, Tel. 040-399 1910-24