DNR und Tierschutzorganisationen: Keine Schuhe aus Känguruleder

Ein Bündnis von Tierschutzorganisationen und der Umweltdachverband DNR haben die Unternehmen Adidas und Puma aufgefordert, den Verkauf von Schuhen aus Känguruleder einzustellen. Deutschland ist drittgrößter Importeur von Känguruleder und -fleisch weltweit. Protestpost erhielten auch Tierfutterhersteller.
Trotz der verheerenden Buschbrände Anfang des Jahres in Australien gehe die Jagd auf jährlich 1,6 Millionen Kängurus weiter, kritisieren animal public, Bundesverband Tierschutz, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Deutscher Naturschutzring, GAIA – Global Action in the Interest of Animals, Kangaroos Alive, Peta, Pro Wildlife und Vier Pfoten. Der Lebensraumverlust, der Klimawandel und die Jagd setzten die Bestände zunehmend unter Druck. Trotzdem produzierten Adidas und Puma noch immer Sportschuhe aus Känguruleder (auch K-Leather oder K-Leder). Dabei hätten sich die beiden Unternehmen Ziele im Bereich Nachhaltigkeit und Tierwohl gesetzt. "Weshalb dennoch Leder aus der extrem grausamen Kängurujagd bezogen wird, ist nicht nachvollziehbar", sagte Daniela Freyer von Pro Wildlife.
Bekleidungshersteller wie Versace oder Diadora verzichteten bereits auf die Verarbeitung von Känguruleder. Das Bündnis appellierte an die Unternehmensvorstände, zukünftig kein K-Leder mehr zu verwenden. Die Jagd auf die Tiere sei mit den in Deutschland und Europa geltenden Tierschutzvorschriften nicht vereinbar.
Auch Tierfutterhersteller erhielten Briefe mit der Aufforderung, kein Kängurufleisch mehr aufzukaufen. Natur- und Tierschutzorganisationen in Europa, den USA und Australien starteten damit eine Kampagne. [jg]