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Earth Overshoot Day: Menschheit hat Ressourcen für dieses Jahr bereits verbraucht
EU-News | 28.07.2022
#Wirtschaft

Earth Overshoot Day: Menschheit hat Ressourcen für dieses Jahr bereits verbraucht

Erde
© AdobeStock/stephdesigns

Der Earth Overshoot Day liegt dieses Jahr noch früher als 2021. Rechnerisch verbraucht die Menschheit derzeit 1,75 Erden. Germanwatch fordert die EU auf, das geplante Lieferkettengesetz und das europäische Klimapaket so zu gestalten, dass der Ressourcenverbrauch wirksam eingedämmt wird.



Berechnungen des Global Footprint Netzwerks folgend hat die Menschheit heute alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die die Erde im Laufe eines Jahres erneuern kann. Das Netzwerk berechnet für jedes Land, wie auch für alle Nationen zusammen, den Earth Oversthoot Day, also den Tag, an dem die Ressourcen verbraucht und damit die Erdüberlastung erreicht ist. Dieses Jahr liegt der Earth Overshoot Day am 28. Juli und damit zwei Tage früher als im vergangenen Jahr. 1971 fiel der Earth Overshoot Day erst in den Dezember. Der Ressourcenverbrauch unterscheidet sich zwischen den einzelnen Ländern jedoch stark. Deutschland für sich genommen hat seine Ressourcen dieses Jahr bereits im Mai aufgebraucht. 

Germanwatch fordert EU zum Handeln auf

Die Umwelt und Entwicklungsorganisation Germanwatch sieht die EU angesichts ihres überdurchschnittlichen Verbrauchs an Ressourcen in der Verantwortung, den Klimaschutz voranzutreiben und Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen. Finn Robin Schufft, Referent für Unternehmensverantwortung bei Germanwatch, fordert von der EU, die vorherrschende Wirtschaftsweise grundlegend zu überdenken. Die EU mit ihrem überdurchschnittlichen Ressourcenverbrauch dürfe Kosten zerstörerischer Geschäftspraktiken nicht länger der Umwelt und den besonders Betroffenen, insbesondere im globalen Süden aufbürden, so Schufft. Die laufenden Verhandlungen im EU-Ministerrat für ein EU-Lieferkettengesetz hält die NGO dahingehend allerdings für unzureichend.

Vor dem Hintergrund des derzeitigen Gesetzgebungsprozess für das „Fit for 55“- Klimapaket fordert die NGO die Bundesregierung auf, sich stärker in die Verhandlungen einzubringen. Das Klimapaket müsse gestärkt und auf keinen Fall weiter verwässert werden, fordert Anne Gläser, Expertin für CO2-Preise bei Germanwatch. Eine EU, die die Ziele des europäischen Green Deals ernst nehme, sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und nicht länger auf Kosten künftiger Generationen und des gesamten Planeten leben, so Gläser. [lw]





Global Footprint Network: Earth Overshoot Day

Tagesschau: Alle Länder leben auf Pump

Germanwatch: Pressemitteilung

 

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