Europäische Investitionsbank bekommt einen Klimaplan

Der Vorstand der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat am Mittwoch einen Klimafahrplan verabschiedet. Das Ziel sind deutlich mehr Investitionen in Klima- und Umweltschutz bis 2025. Greenpeace gehen die Maßnahmen nicht weit genug.
Nach Darstellung der EIB beinhaltet der Klimafahrplan (Climate Roadmap) konkrete Maßnahmen, wie die Bank mit ihren Finanzaktivitäten die Ziele des Pariser Klimaabkommens, die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) und das EU-Ziel der Klimaneutralität 2050 erreichen kann. So will die Bank ihre Finanzmittel für Maßnahmen im Klimaschutz und für ökologische Nachhaltigkeit von derzeit 30 Prozent auf mindestens 50 Prozent bis 2025 steigern.
Alle neuen Finanzaktivitäten müssen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen. Zusätzlich verspricht die Bank, zwischen 2021 und 2030 Investitionen in Höhe von einer Billion Euro für Klima- und Umweltschutz anschieben zu wollen.
Weiter heißt es, die Bank „baue auf dem Bekenntnis auf, ihre Unterstützung für traditionelle fossile Energieprojekte zu beenden“. Stattdessen rückten saubere Energien, innovative Technologien und Digitalisierung in den Fokus, um vor allem energieintensive und klimaschädliche Industrien zu modernisieren und zu dekarbonisieren.
Überdies will die EIB Gesellschaften finanziell dabei unterstützen, sich besser an den Klimawandel anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber Krisen zu werden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hegt jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen. Denn es gebe keine Verpflichtung für Unternehmen und Finanzvermittler, Klimaziele und Dekarbonisierungspläne für Investitionsprojekte vorzulegen, um an EIB-Finanzhilfen zu gelangen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die zweijährige Übergangsphase. Noch bis 2022 würden Projekte zugelassen, die nicht den Kriterien des Pariser Klimaabkommens entsprechen, so Greenpeace weiter. Und: Obwohl die Bank zukünftig kein Geld mehr in Flughäfen investieren wolle, seien Autobahnen, Gasprojekte und industrielle Landwirtschaft nach wie vor auf der Liste förderfähiger Projekte.
Auch das europäische Büro des WWF hatte schon vor der Abstimmung eindringlich davor gewarnt, Straßen- und CO2-intensive Energieprojekte, die das Pariser Klimaabkommen und die EU-Klimaziele konterkarierten, als förderfähig einzustufen. [aw]
EIB: A plan for the future of the planet
Greenpeace EU: EIB’s climate promises go up in flames
WWF EU: EIB as EU 'climate bank' must require polluters to change