Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Glyphosat: von Plagiaten und Lizenzen
EU-News | 05.10.2017
#Landwirtschaft und Gentechnik

Glyphosat: von Plagiaten und Lizenzen

Rubrik_Landwirtschaft_Pestizide_spritzen_c._Pixabay_agriculture-1359862_1920
© Foto: Pixabay

In dieser Woche wurden die Plagiatsvorwürfe gegenüber dem Bundesamt für Risikobewertung bestätigt und Monsanto die Lobbylizenz im EU-Parlament entzogen.

„Wissenschaftliches Fehlverhalten“ und „bewusste Täuschung“ befindet der Plagiatsprüfers Dr. Stefan Weber im heute vorgestellten Sachverständigengutachten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat ganze Textpassagen vom Agrarkonzern Monsanto übernommen – in dem Bericht der der EU-Kommission als Grundlage diente, die Entscheidung über ein Glyphosatverbot um zehn Jahre aufzuschieben.

Dr. Peter Clausing, Vorstand vom Pestizidaktionsnetzwerk Deutschland (PAN), sagte zum Vorfall: „Wer abschreibt und sich dabei erwischen lässt, hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Verschärft wird dieses Problem, wenn es sich beim Abschreibenden um eine Behörde handelt, die das Gesundheitsrisiko für 500 Millionen Europäer zu bewerten hatte. Fatal wird es letztlich, wenn die abgeschriebenen Inhalte wissenschaftlich falsch sind und aus der Feder eines Pestizidherstellers stammen, der ein vitales wissenschaftliches Interesse an einer Zulassung hat.“

Auch der NABU reagierte und fordert eine Neuberwertung bei der Glxyp

Die EU-Kommission müsste nun eigentlich ihre Entscheidung zurücknehmen oder zumindest überdenken.

Zudem beschloss das EU-Parlament in dieser Woche, Lobbyisten und anderen Repräsentanten von Monsanto die Zugangsausweise zum Parlament bis auf weiteres zu entziehen.

Philippe Lamberts, der Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament, kommentierte: „Wer demokratische Spielregeln ignoriert, verliert auch seine Rechte als Lobbyist im Europäischen Parlament.[…] Nach wie vor gibt es zahlreiche Unklarheiten bei der Beurteilung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Monsanto muss sich den Fragen der Parlamentarier stellen und darf die Aufklärung nicht behindern.“ [lr]

Pressemitteilung PAN Germany
Pressemitteilung Grüne
Pressemitteilung NABU

Das könnte Sie interessieren

Stijn te Strake
EU-News | 21.07.2025

# sozial-ökologische Transformation #EU-Umweltpolitik #Landwirtschaft und Gentechnik

GAP im neuen MFR: Weniger Geld, weniger Gemeinwohl

Die EU-Kommission hat am 16. Juli ihren Entwurf für den nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen 2028–2034 vorgelegt und damit auch weitreichende Reformpläne für die Gemeinsame Agrarpolitik skizziert. Die europäische Landwirtschaft soll in Zukunft mit deutlich weniger EU-Mitteln auskommen, Agrar- und Kohäsionsfonds unter einem gemeinsamen Budgetrahmen verwaltet werden. Ein Überblick über die geplanten Änderungen, mögliche Konsequenzen und die Reaktionen....