Neue wissenschaftliche Beratung für die EU-Politik

Mitte Mai hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit Wissenschaftlern diskutiert, wie in Zukunft eine unabhängige wissenschaftliche Politikberatung der EU-Kommission aussehen könnte.
Ein neuer Mechanismus soll sich künftig auf die große Bandbreite wissenschaftlicher Kompetenz in Europa stützen, indem enge Beziehungen mit den nationalen Akademien und weiteren Stellen gepflegt werden. Die Koordinierung soll eine hochrangige Gruppe unabhängiger Wissenschaftler übernehmen. EU-Forschungskommissar Carlos Moedas ist für die Umsetzung dieses neuen Modells zuständig.
Viele Politikbereiche basieren auf Grundlage vermeintlich „objektiver wissenschaftlicher Analysen“. Der ehemalige Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte hierzu eine Stelle der wissenschaftlichen Chefberatung in der EU eingerichtet, dessen Mandat Ende 2014 abgelaufen ist. Umwelt- und Gesundheitsorganisationen hatten den großen Einfluss dieses leitenden Chefberaters kritisiert, da Entscheidungen weder objektiv noch unabhängig sowie ihre Handlungsweise und Stellungnahmen nicht transparent seien (EU-Umweltnews vom 20. August 2014). [bv]