Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Reformvorschläge zum Investorenschutz im TTIP
EU-News | 07.05.2015
#Wirtschaft

Reformvorschläge zum Investorenschutz im TTIP

Plastikmuell_c._Hannah_Fabian
© Foto: Hannah Fabian
Zur Eindämmung der Plastikflut werden internationale Regelungen gebraucht.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat vorgeschlagen, einen amerikanisch-europäischen Handelsgerichtshof für den Investorenschutz im TTIP (EU-USA Freihandelsabkommen) einzurichten.

Streitigkeiten zwischen Investoren und Staaten sollen demnach ausschließlich vor diesem Gericht ausgetragen werden. Bisher sieht das Kapitel zum Investitionsschutz im TTIP vor, Investor-Staat Klagen wie bisher üblich vor internationalen Schiedsgerichten auszutragen. Gabriel reagiert mit diesem Vorschlag auf die lang anhaltende Kritik des umstrittenen Investitionsschutzes im TTIP. So soll der Gerichtshof zu einem Drittel aus europäischen, zu einem Drittel aus amerikanischen und zu einem Drittel aus gemeinsam ausgewählten Richtern bestehen. Die Verfahren sollen öffentlich stattfinden.

Gabriels Reformvorschlag spricht aber nicht das eigentliche Problem des Investitionsschutzkapitels in einem bilateralen Handels- und Investitionsabkommen an. Pia Eberhardt von der lobbykritischen Organisation Corporate Europe Observatory (CEO) kritisierte auf sueddeutsche.de: "Warum sollten wir ausländischen Investoren Sonderrechte einräumen, die unsere Demokratie, öffentliche Haushalte und das Rechtssystem bedrohen?" Dennoch soll TTIP, wie auch die Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) und Singapur, ausländischen Investoren die Möglichkeit geben, Staaten direkt zu verklagen.

Auch EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat Reformpläne für den Investitionsschutz im TTIP. Sie kündigte an, einen ständigen Gerichtshof einrichten zu wollen. (lr)

EurActiv-Artikel Malmström und Gabriel

sueddeutsche.de

Das könnte Sie interessieren

Containerschiff
EU-News | 22.05.2025

# sozial-ökologische Transformation #Chemikalien #EU-Umweltpolitik #Rohstoffe und Ressourcen #Wirtschaft

Omnibus-Paket IV: Kommission streicht Sorgfaltspflichten für 38.000 Unternehmen

Das jüngste Omnibus-Paket der EU-Kommission soll mittelgroße Unternehmen entlasten. Für zehntausende „Small Mid-Caps“ – eine neue Kategorie zwischen KMU und Großunternehmen – sollen acht Gesetze nicht mehr gelten. Kritiker*innen meinen, damit reagiert die EU-Kommission nicht auf die eigentlichen Herausforderungen mittelständischer Unternehmen, sondern höhlt Umwelt-, Sozial- und Verbraucherstandards gezielt aus....