Umweltkriminalität bedroht Naturschätze in der Donauregion

Gier nach Kaviar, Vogeljagd und Kettensägen: Illegale Aktivitäten in der in Mittel- und Osteuropa gelegenen Donau-Karpaten-Region bringen die Naturschätze im "Grünen Herz Europas" in Gefahr. Das kritisieren das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), der World Wildlife Fund for Nature (WWF) und Eurac Research in einem neuen Bericht. Alle 15 Anrainer-Staaten - Österreich, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien und die Ukraine - haben entweder die Karpatenkonvention oder das Donauschutzübereinkommen oder beide Verträge unterzeichnet.
Trotz europäischer und internationaler Umweltgesetzgebung bedrohen illegaler Holzeinschlag und Wildtierhandel die Biodiversität der Region und den Lebensunterhalt der Menschen. Der EU-Binnenmarkt schafft es kaum, den illegalen Wildtierhandel zwischen den 28 Mitgliedsländern zu kontrollieren. Einige der letzten Urwälder Europas, die zum großen Teil als UNESCO-Welterbe geschützt sind, werden nach und nach zerstört. Allein in Rumänien beklagen 345 Waldbezirksmanager illegalen Holzeinschlag. In den Karpatenwäldern leben Europas größte Populationen von Braunbären, Wölfen und Luchsen. Doch trotz EU- und internationalen Gesetzen und Konventionen kommt es häufig zu Wilderei.
Von den sechs Störarten, die in der Donau vorkommen, ist eine Art inzwischen ausgestorben. Vier sind stark und eine ist gefährdet. Gründe sind Überfischung, illegale Entnahme und die Zerstörung des Lebensraumes.
Die AutorInnen des Berichtes empfehlen ein gezieltes gemeinsames Aktionsprogramm in der gesamten Region, um die notwendigen Maßnahmen zur Beendigung, Überwachung und Eindämmung der Bedrohung durch Umweltkriminalität zu fördern und umzusetzen. [jg]