Zerstörerischen Bergbau im Namen des Grünen Deals stoppen

Ein internationales Bündnis von mehr als 180 zivilgesellschaftlichen Netzwerken, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Akademiker*innen fordert die EU auf, ihre Pläne zum Rohstoffabbau als Teil des Green Deals aufzugeben.
In einer Erklärung, die am Mittwoch während der Grünen Woche der EU veröffentlicht wurde, warnte die Koalition vor den Folgen eines zerstörerischen Bergbaus in Europa und im Globalen Süden.
Die Green-Deal-Pläne würden in ihrer jetzigen Form zu einem dramatischen Anstieg der Nachfrage nach Mineralien und Metallen führen, die die EU-Kommission durch eine große Anzahl neuer Bergbauprojekte decken will – sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU (EU-News vom 03.09.2020). Diese Abhängigkeit vom Bergbau gebe Anlass zu großer Sorge. Denn aus Sicht der zivilgesellschaftlichen Akteure verursachen Bergbauunternehmen weltweit „enormes menschliches Leid und ökologische Zerstörung“. Der Sektor sei für Menschenrechtsverletzungen, Konflikte mit und innerhalb der betroffenen Gemeinden, für die Ausbeutung von Arbeitskräften und die Verschärfung sozioökonomischer Ungleichheiten verantwortlich. Außerdem trage er wesentlich zum Klimawandel, zum Verlust der biologischen Vielfalt und zum Wassermangel bei.
Das Bündnis hat neun konkrete Forderungen aufgestellt, zum Beispiel einen Subventionsstopp für die Exploration und Gewinnung von Rohstoffen, die absolute Reduktion des Ressourcenverbrauchs in der EU sowie die Priorisierung der Kreislaufwirtschaft.
Zu den Mitgliedern der Koalition gehören unter anderem das Europäische Umweltbüro, der BUND, das Forum Umwelt und Entwicklung, Powershift und das Inkota-Netzwerk.
Redakteurin: Ann Wehmeyer

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