Erfolgreiche europäische Zusammenarbeit an Welterbestätte

In Montenegro ist in der kulturhistorisch bedeutenden Saline Tivat ein Informations- und Umweltbildungszentrum entstanden, das die Besucherinnen und Besucher ökologisch sensibilisieren soll.

Gemeinsam mit der montenegrinischen Naturschutzorganisation CZIP, der Küstenschutzbehörde Morsko Dobro und der Gemeinde Tivat entwickelten die Stiftung EuroNatur und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Zentrum. Die DBU förderte das Projekt mit 50.000 Euro.

Meeressalinen seien geschichtlich und kulturell besondere Orte, sagte Ulrich Witte von der DBU. Neben ihrer einstigen wirtschaftlichen Bedeutung hätten sie heute besonders für den Vogelschutz herausragenden Wert. Denn durch die Salzgewinnung ist etwa 50 Quadratkilometer wertvoller Vogellebensraum erhalten worden, während in den vergangenen 60 Jahren an der östlichen Adria drei Viertel der Feuchtgebietsflächen nahezu verloren gingen. Witte bescheinigte der Zusammenarbeit aller Beteiligten "Modellcharakter für den zukünftigen Naturschutz in Montenegro".

Die Saline Tivat ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. International ist sie als "Important Bird Area" und "Ramsar-Gebiet" (nach der 1971 beschlossenen Ramsar-Konvention für geschützte Feuchtgebiete, vor allem für Wasser- und Watvögel) anerkannt.

Der Geschäftsführer von EuroNatur, Gabriel Schwaderer, hob den teils schädlichen Einfluss des Tourismus im Welterbegebiet Kotor, in dem die Saline Tivat liegt, hervor. Um eine ökologisch verträgliche Entwicklung in der Region zu fördern und den Naturwert der Saline zu schützen, habe man mit Partnerorganisationen vor Ort sowie mit Unterstützung der DBU und der Aage V. Jensen-Stiftung einen Managementplan für das Feuchtgebiet erarbeitet. Daraus resultierte dann das Infozentrum mit Beobachtungstürmen, Karten, Broschüren und einer Smartphone-App. [mbu]

DBU zu Umweltbildungszentrum im Welterbegebiet Kotor
EuroNatur zu Natur- und Kulturschutz der Saline Tivat