Europawahlen: Waldmanifest veröffentlicht

Das Netzwerk für Wald- und Ressourcenschutz FERN (Forests and the European Union Resource Network) fordert politische Gruppen, KandidatInnen für die Europawahlen und die EU-Staats-und Regierungschefs auf, Wälder besser zu schützen und Waldvölker zu unterstützen.
FERN setzt in seinem EU-Waldmanifest (EU Forest manifesto) Schwerpunkte bei Klimaschutz und Energie, nachhaltiger Finanzierung, Regeln für den Handel, die Bekämpfung illegaler Abholzung, eine waldfreundlichere Landwirtschaft und Ernährung sowie einen veränderten Konsum.
Unter anderem fordert die Organisation, dass in der EU-Dekarbonisationsstrategie 2050 das Ziel integriert wird, die Wälder der EU wiederherzustellen, damit sie dem Klima, der Biodiversität und den Gemeinschaften zugute kommen. Die Waldbewirtschaftung müsse die EU-Biodiversitätsgesetzgebung, einschließlich der Vogel- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, respektieren. Die Subventionen für Bioenergie sollten beendet und stattdessen für Energieeffizienz, Sonne und Wind eingesetzt werden.
Banken müssten Sozial-, Umwelt- und angemessene Regierungsführung bei der Geldvergabe berücksichtigen, die Landrechte der Bevölkerung vor Ort respektieren und Entwaldung vermeiden. Handelsabkommen sollten unter echter Beteiligung der Betroffenen entwickelt werden. Handels- oder Investitionsabkommen unterliegen der Verpflichtung für ökologische Nachhaltigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte - mit strengen und durchsetzbaren Kontrollmechanismen.
Der Forest Law Enforcement, Governance and Trade (FLEGT) Aktionsplan muss gestärkt werden. Die europäischen Entscheidungsträger sollen sich dafür einsetzen, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu einer Lebensmittel- und Landwirtschaftspolitik führt, die die Agrarbeihilfen davon abhängig macht, dass Landwirte legal und ökologisch erzeugte Rohstoffe verwenden, den Stickstoffüberschuss verringern, die Tiergesundheit und das Wohlergehen erhöhen und Ressourcen effizient nutzen. Regionale, pflanzliche Kost sollte gefördert werden, damit die Ernährung weniger von Fleischprodukten abhängt.
FERN schlägt darüber hinaus vor, einen EU-Aktions Plan zum Schutz der Wälder und zur Achtung der Rechte zu entwickeln, der die Einfuhr wirtschaftlicher Rohstoffe verbietet, die auf illegal in Landwirtschaftsflächen umgewandelten Wäldern angebaut wurden.
Das Manifest wird unter anderem auch vom Forum Umwelt und Entwicklung, Pro Wildlife und der Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA) unterstützt. FERN ist eine europäische Umweltorganisation mit Sitz in Brüssel, die sich im Bereich der Forstpolitik der Europäischen Union betätigt. [jg]