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Meeresschutzgebiete, invasive Arten und Vermüllung
EU-News | 15.11.2018
#Wasser und Meere

Meeresschutzgebiete, invasive Arten und Vermüllung

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Etwa 10 Prozent der Gewässer in der gesamten Europäischen Union stehen unter Schutz - doch hauptsächlich auf dem Papier, kritisieren Umweltorganisationen. Ein Verbändebündnis hat anlässlich eines Fachtreffens erhebliche Verbesserungen bei den Schutzmaßnahmen, der Verwaltung und der Finanzierung gefordert.

ClientEarth, die Coalition Clean Baltic, Oceana, Seas at Risk und der WWF warnen davor, dass das Leben im Meer in ganz Europa Schaden nimmt, weil die Mitgliedstaaten es versäumten, Meeresschutzgebiete aktiv zu verwalten. Dadurch werde ein großer Teil der biologischen Vielfalt innerhalb des Meeresschutznetzes Natura 2000 gefährdet. Die Mitgliedstaaten würden damit ihre Verpflichtung zur Verbesserung des Meeresschutzes bis 2020 brechen, wie es sowohl das Ziel Aichi 11 des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt als auch die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU vorsieht. In den Schutzgebieten müssten menschliche Aktivitäten gestoppt werden, die diesen "sicheren Zufluchtsorten" schaden. Vom 13. bis 15. November haben sich die EU-Länder auf Mallorca zum zweiten EU-weiten meeresbiogeografischen Seminar getroffen, um über den Schutz der Meeresgebiete des Natura-2000-Netzwerkes zu diskutieren. Das Treffen ist Teil eines laufenden Prozesses, den die Europäische Kommission 2012 eingeleitet hatte, um den Mitgliedstaaten zu helfen, den Status von Arten und Lebensräumen zu verbessern, die im Rahmen der EU-Vogelschutz-und Fauna-Flora-Habitatrichtlinie geschützt sind.

Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse deuteten auf eine weitere Bedrohung unserer Meere, warnt Seas At Risk. Meeresmüll aus der Aquakultur trage zur Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten bei, was die einheimische Artenvielfalt und die Lebensräume sowie die Zuchtarten unter Druck setze. WissenschaftlerInnen des Departements für Funktionelle Biologie der Universität Oviedo in Spanien haben Schädlinge identifiziert, die sich an Zuchtarten anhängen, und sich durch von Aquakulturen verbreiteten Müll auch an anderen Lebensräumen ansiedeln. Arten wie die portugiesische Auster oder Borstenwürmer könnten sich dadurch leicht ausbreiten. Seas At Risk hat eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, um das Problem anzugehen, unter anderem die Schulung des Personals von Aquakulturen, Meeresmüll zu vermeiden oder zumindest schrittweise zu reduzieren. Es bestehe weiterer Forschungsbedarf. [jg]

Pressemitteilung Verbändebündnis zu Meeresschutzgebieten

Pressemitteilung Aquakulturen und invasive Arten

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