Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Nationale Energie- und Klimapläne: Konfliktlinien im Energierat
EU-News | 25.09.2019
#Klima und Energie

Nationale Energie- und Klimapläne: Konfliktlinien im Energierat

Rubrik_Wasser_Meere_-_Offshore-Windpark-pixabay-pinwheel-3714863__340
c. Pixabay

Frankreich, Griechenland und Bulgarien wollen ihre 2030-Ziele für Erneuerbare und Energieeffizienz erhöhen. Polen dagegen hält seine Ziele für ehrgeizig genug – und lehnt weiterhin das langfristige Ziel der Klimaneutralität 2050 ab.

Wie der Umweltnachrichtendienst ENDS berichtete, berieten die EU-Energieminister*innen auf ihrem Treffen am Dienstag über die vorläufigen nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs), die die EU-Mitgliedstaaten im Rahmen der EU-Governance-Verordnung bei der EU-Kommission eingereicht hatten. Im Juni hatte Brüssel die Pläne als nicht ausreichend bezeichnet und verlangt Nachverbesserungen. Das Erneuerbaren-Ziel von 32 Prozent würde derzeit um 1,6 Prozent unterschritten werden, das Effizienzziel von 32,5 Prozent sogar um mehr als sechs Prozent (EU-News vom 19.06.2019).

Laut dem Climate Action Network (CAN) Europe sagten die Minister*innen von Frankreich, Griechenland, Bulgarien, Irland, Lettland, Slowenien und Zypern zu, ihre nationalen Ausbauziele für erneuerbare Energien und/oder ihre Ziele für Energieeffizienz anzuheben. Dänemark bekräftigte sein Vorhaben, bis 2030 den Treibhausgasausstoß um 70 Prozent zu verringern.

Frankreich will den Anteil von Erneuerbaren um 1 Prozentpunkt auf 33 Prozent bis 2030 erhöhen, Bulgarien um zwei Prozentpunkte auf 27 Prozent und Griechenland von 31 auf 34 Prozent. Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis überraschte auf dem UN-Klimagipfel diese Woche mit der Ankündigung, alle Braunkohlekraftwerke bis 2028 stillzulegen.

Hingegen erklärte der polnische Energieminister, dass die 2030-Ziele ehrgeizig genug seien. Ungarn signalisierte Bereitschaft, sein Erneuerbaren-Ziel „minimal“ anzuheben. Darüber hinaus lehnen Polen und Ungarn – zusammen mit Tschechien, Estland – unverändert das Ziel, im Jahr 2050 Treibhausgasneutralität in der EU zu erreichen, ab.

CAN Europe erinnerte daran, dass die EU-Länder nur noch drei Monate Zeit hätten, ihre NECPs soweit nachzubessern, sodass die Lücke zu den EU-Zielen geschlossen würde. Die Pläne müssten mehr glaubhafte Maßnahmen enthalten.

Bis zum 31.12. dieses Jahres müssen die revidierten NECPs an die EU-Kommission gehen. [aw]

Zusammenfassung der Ergebnisse des Energierats    
ENDS (kostenpflichtig)    
Reaktion von CAN Europe    

Das könnte Sie interessieren

Liepnitzsee bei Wandlitz in Brandenburg von schräg oben, strahlend blaues Wasser in grüner Waldumgebung
EU-News | 17.10.2025

#Klima und Energie #Landwirtschaft und Gentechnik #Wasser und Meere

Gewässerschutz: Nitraturteil und Verteidigung der Wasserrahmenrichtlinie

Die Deutsche Umwelthilfe hat Recht bekommen: Die Bundesregierung muss nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes ihr Nitrataktionsprogramm neu aufsetzen. Parallel kämpfen Umweltverbände in Brüssel um die Wasserrahmenrichtlinie und protestieren gegen eine mögliche Integration in das Vereinfachungspaket der EU-Kommission. Derweil prognostiziert ein WBGU-Gutachten eine düstere Zukunft für das „Wasser in einer aufgeheizten Welt“....