Studie: mehr Dürren durch schlechtes Wassermanagement der EU-Staaten
Die EU-Mitgliedstaaten bewirtschaften Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Grundwasser unzureichend. Einem Bericht des WWF zufolge führt dies zu schwereren Dürren, was Ökosysteme massiv gefährde.
Aufgrund dieser schlechten Bewirtschaftung würden europäische Wasserressourcen langfristig erschöpft. Dadurch seien Ökosysteme weitaus weniger in der Lage, auf Wetterextreme als Folgen des Klimawandels zu reagieren.
Andreas Baumüller vom European Policy Office des WWF warnt: „Bei intensiven Dürren, Hitze und Überschwemmungen, die sich schnell zu Europas „neuem Normalzustand“ entwickeln, kann uns eine intelligente Wasserwirtschaft – verbunden mit der Reduzierung von Emissionen – helfen, das Problem an der Wurzel anzugehen.“
Die Situation werde dadurch noch verschlechtert, dass einige EU-Länder das Kernelement europäischen Gewässerschutzes, die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), abschwächen wollen. Derzeit läuft eine Überprüfung der WRRL auf EU-Ebene.
Momentan erfüllen 60 Prozent der Oberflächengewässer und des Grundwassers in der EU nicht das Ziel eines ökologisch und chemisch guten Zustands. Verschmutzung, Veränderungen der ursprünglichen Gegebenheiten (beispielsweise Flussbegradigungen) sowie übermäßiger Wasserverbrauch (zum Beispiel für die Bewässerung in der Landwirtschaft) wirken sich negativ auf den Gewässerzustand aus.
Der WWF fordert daher die vollständige Umsetzung der Richtlinie. Mit dieser will die EU sicherstellen, dass Süßwasserökosysteme gesund und widerstandsfähig genug sind, um Klimawandelfolgen zu kompensieren. [aw]