ECHA will Datenlücken bei gefährlichen Chemikalien schließen
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat die Anzahl der Überprüfungen von Sicherheitsdaten im letzten Jahr um die Hälfte erhöht. Damit reagierte sie auf Kritik an der Umsetzung der EU-Chemikalienverordnung REACH.
In dieser Woche veröffentlichte die ECHA ihre Zahlen für 2019: Demnach überprüfte sie im Rahmen von „full compliance checks“ 301 Dossiers auf ihre Informationen zur sicheren Verwendung der entsprechenden Chemikalie. Für 245 dieser Dossiers forderte die Agentur weitere Informationen zu Langzeitauswirkungen auf die Entwicklung Ungeborener, genetische Mutationen und Wassertoxizität an. Daneben führte sie 89 Überprüfungen durch, in denen Teile von Dossiers analysiert wurden. 2018 hatte das deutsche Bundesamt für Risikoforschung festgestellt, dass viele der eingereichten Registrierungen wichtige sicherheitsrelevante Informationen nicht enthalten (siehe EU-News vom 4.10.2018). Im Juni 2019 hatte die ECHA daraufhin angekündigt, die Kontrollen der Daten zu erhöhen (siehe EU-News vom 28.05.2019).
Tatiana Santos vom Europäischen Umweltbüro (EEB) begrüßte die verstärkte Kontrolle von Stoffen, „die ArbeitnehmerInnen, die Umwelt und die VerbraucherInnen schädigen können, ohne dass jemand davon erfährt.“
Unternehmen, die Chemikalien in der EU herstellen oder in die EU importieren, müssen die Stoffe bei der ECHA registrieren und überprüfen lassen. Dabei müssen sie angeben, wie der Stoff sich auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirkt. Besonders besorgniserregende Stoffe dürfen nur zugelassen werden, wenn die Vorteile der Chemikalie die Risiken übersteigen. [km]