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Dürre in Europa: Nahezu zwei Drittel der Fläche in kritischem Zustand
EU-News | 01.09.2022
#Bodenschutz #Klima und Energie #Wald

Dürre in Europa: Nahezu zwei Drittel der Fläche in kritischem Zustand

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c. Pixabay

Der neueste Dürrebericht der EU-Kommission verdeutlicht das Ausmaß der Klimakrise. Die Dürregefahr in Europa nimmt weiter zu. Die Risiken für Ernteausfälle und Waldbrände steigen. Niederschlagsdefizite beeinflussen auch die Stromversorgung und den Schiffsverkehr zum Negativen.

Aus dem aktuellen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission geht hervor, dass die Dürregefahr in Europa weiter zugenommen hat. Die diesjährige Dürre sei die Schlimmste seit mindestens 500 Jahren ist, so die Forscherinnen und Forscher.  Momentan befinden sich 47 Prozent der Fläche Europas im Warnzustand. In diesen Bereichen sind weniger Niederschläge als üblich gefallen. Darüber hinaus sind die Böden nicht feucht genug. Im Alarmzustand befinden sich derzeit 17 Prozent der Fläche Europas. In diesen Regionen wirkt sich die Dürre bereits auf die Vegetation und die Kulturpflanzen aus.

Die Wissenschaftler:innen warnen, dass der Wassermangel und die Hitze die Ernteerträge in der EU erheblich beeinflussen. Beispielsweise lägen die aktuellen Ertragsprognosen für Körnermais auf EU-Ebene 16 Prozent unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Die Niederschlagsdefizite wirkten sich außerdem auf den Wasserpegel von Flüssen aus. Dies habe wiederum einen negativen Einfluss auf die Stromerzeugung aus Wasserkraft und auf die Kühlsysteme von Kraftwerken. Auch der Schiffsverkehr sei durch den niedrigen Wasserstand der Flüsse eingeschränkt. Einige EU-Staaten hätten bereits Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch beschränken.

Europa steht in Flammen

Die anhaltende Dürre hat sich auch in weiteren Bereichen drastische Folgen. Mitte August meldete die EU-Kommission laut dpa-Europaticker, dass 2022 bisher bereits über 700.000 Hektar Wald verbrannt sind. Das ist der höchste Wert seit der EU-weiten Erfassung von Waldbranddaten, hat die zuständige Waldbrandinformationsstelle EFFIS (European Forest Fire Information System) ermittelt. Besonders Portugal, Rumänien, Kroatien und Spanien waren betroffen.  

Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens hatte die EU-Kommission kurz davor zwei weitere Flugzeuge nach Frankreich geschickt, um dort beim Kampf gegen Waldbrände zu helfen. Deutschland, Griechenland, Schweden, Polen, Österreich, Rumänien und Italien hatten ebenfalls Unterstützung entsendet.

Die Gemeinsame Forschungsstelle hat außerdem ein neues Instrument erarbeitet, um die Bewertung von Waldbrandrisiken EU-weit zu vereinheitlichen. EU-Kommission und Brandexperten aus 43 Ländern hatten außerdem gemeinsam die erste Bewertung des Waldbrand-Risikos für die gesamteuropäische Region vorgenommen. [lw, jg]

 

EU Kommission: Dürregefahr in Europa

dpa-Europaticker: Waldbrände auf Rekordniveau: Rund 700 000 Hektar in der EU verbrannt - EU-Info.de 

Copernikus: EFFIS - Statistics Portal (europa.eu) 

EU-Kommission Deutschland: Stronger together: Kampf gegen Waldbrände in Europa

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