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EU-Parlament beschließt Ende von Verbrennermotoren, aber keine CO₂-Flottengrenze
EU-News | 09.06.2022
#Klima und Energie #Mobilität

EU-Parlament beschließt Ende von Verbrennermotoren, aber keine CO₂-Flottengrenze

Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr
© AdobeStock/elcovalana
Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr

Ab 2035 sollen nur noch neue Autos verkauft werden, die ohne Benzin oder Diesel fahren. Dafür stimmten gestern die Europaabgeordneten. Allerdings hat das EP gegen schärfere CO2-Flottengrenzen bei Neuwagen gestimmt, was die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert.

Die Mehrheit der EU-Abgeordneten stimmte am Mittwoch für ein Zulassungsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Dann sollen nur noch neue Autos und Vans auf die Straße dürfen, die keine Treibhausgase emittieren. Die Abstimmung ist Teil des Fit for 55-Klimapakets der EU, zu dem es gestern zahlreiche weitere Beschlüsse gab.

Die Parlamentarier*innen wollen ab Mitte des nächsten Jahrzehnts auch keine künstlichen Kraftstoffe für den Autoverkehr, da diese klimafreundlicheren E-Fuels aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit der Schifffahrt und dem Flugverkehr vorbehalten sein sollen.

Deutschland trägt den Abschied vom Verbrennermotor bis 2035 mit. Die Position der EU-Staaten wird voraussichtlich Ende Juni stehen. Bis das Gesetz tatsächlich in Kraft treten kann, müssen sich Rat und Parlament auf einen Kompromiss einigen.

Keine schärfere Begrenzung des CO2-Ausstoßes der Flotte

Die Europaabgeordnete Jutta Paulus wertete den Beschluss des EU-Parlaments als Erfolg: „15 Prozent aller europäischen Treibhausgasemissionen und 70 Prozent der Emissionen aus dem Verkehrssektor entfallen auf den Straßenverkehr. Das lange überfällige Ende der ineffizienten „rollenden Heizungen“ wird nicht nur das Klima schützen, sondern auch die europäische Autoindustrie sattelfest für die Zukunft machen“, kommentierte die Grüne gestern.

Allerdings hat das EP gegen schärfere CO2-Flottengrenzen bei Neuwagen gestimmt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) findet diese Entscheidung inkompatibel mit den Klimazielen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisierte, dass der Verbrennerausstieg zwar der richtige Schritt sei, aber 2035 viel zu spät komme. „Die eskalierende Klimakrise lässt uns nicht die Zeit, noch weitere 13 Jahre Millionen neue Verbrenner-Autos auf Europas Straßen zu spülen, die dann wiederum 15 Jahre oder noch länger auf klimaschädlichen Sprit angewiesen sind“, sagte Resch. Die DUH fordert, das Ende der Neuzulassung von Verbrennern auf 2030 vorzuziehen und den CO2-Ausstoß zusätzlich durch verbindliche Ziele und Zwischenziele deutlich zu reduzieren. [ah]

PM EU-Parlament: Fit für 55: Abgeordnete unterstützen Ziel der Emissionsneutralität für neue Autos und Lieferwagen ab 2035

PM Jutta Paulus

PM Deutsche Umwelthilfe

Artikel Zeit Online

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