Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Kommission und OECD legen Länderprofile Krebs vor
EU-News | 15.02.2023
#Chemikalien #Landwirtschaft und Gentechnik

Kommission und OECD legen Länderprofile Krebs vor

Das Wort "CANCER" in einer Zeitung wird durch eine Lupe hervorgehoben
© pixabay / PDPics
Krebs ("Cancer") macht leider viel zu viele Schlagzeilen

Der Kampf gegen Krebs ist innerhalb Europas ungleich verteilt, zeigen die von der EU-Kommission vorgelegten Länderprofile. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache, wobei Lungenkrebs am häufigsten zum Tod führt. PAN Germany verweist auf neue Erkenntnisse zu Glyphosat und Krebs.

Mit 26 Prozent aller Todesfälle ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU. Im Vorfeld des Weltkrebstags am 4. Februar haben die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die ersten Länderprofile Krebs vorgestellt. Darin wird verglichen, wieviel die Länder für die Bekämpfung von Krebserkrankungen ausgeben. Das Europäische Register der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung zeigt, dass es große sozioökonomische Ungleichheiten bei der Krebssterblichkeit gibt. Von den untersuchten 29 Ländern gab Deutschland am meisten Geld aus, so waren es 2018 pro Kopf 524 Euro, der Durchschnitt lag bei 326 Euro. Die Ausgaben für die Prävention seien in den letzten Jahren gestiegen, allerdings machten sie noch immer lediglich 3,4 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aus. Bevölkerungsschichten mit wenig Geld und wenig Bildung würden ungleich härter von mangelnder Gesundheitsvorsorge getroffen und wohnten vergleichsweise ungesünder an viel befahrenen Straßen, allerdings rauchten sie auch häufiger oder seien eher dickleibig und deshalb krebsgefährdeter. Im Rahmen des Europaplans gegen den Krebs sollen noch zahlreiche Initiativen umgesetzt werden.

Das Pestizid Aktions-Netzwerk PAN Germany hat derweil der Kontroverse, ob und wie sehr Glyphosat und Glyphosat-basierte Herbizide krebserregend sind, neue Erkenntnisse hinzugefügt. Eine Meta-Studie aus dem Fachmagazin Agrochemicals zeige, dass in vielen seit 2016 erschienenen Publikationen Erbgutschädigungen durch Glyphosat und GBHs nachgewiesen worden seien. PAN Germany argumentiert: „Eine der Schlüsselfragen […] ist, ob es einen Wirkungsmechanismus gibt, der die Verursachung von Krebs durch Glyphosat erklären kann. Der wichtigste generelle Mechanismus bei der Verursachung von Krebs durch Chemikalien ist eine Schädigung des Erbguts, wodurch es zu unkontrollierter Zellvermehrung und damit zur Entstehung von Tumoren kommen kann.“ Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hatte im Rahmen des laufenden Wiedergenehmigungsverfahren von Glyphosat im Juni 2022 geurteilt, dass weder Beweise für eine Erbgutschädigung noch für die Erzeugung von Krebs durch Glyphosat vorlägen. [jg]

EU-Kommission: Europas Plan gegen den Krebs: Kommission stellt erste Länderprofile [...] vor

dpa-Europaticker: EU-Kommission: Deutschland gibt für Krebsbekämpfung am meisten aus

PAN Germany: Neue Erkenntnisse zur Kanzerogenität von Glyphosat

Das könnte Sie interessieren

(c) Claudio Schwarz
EU-News | 30.04.2025

#Bundestagswahl #Biodiversität und Naturschutz #Chemikalien #EU-Umweltpolitik #Klima und Energie #Landwirtschaft und Gentechnik #Politik und Gesellschaft

Koalitionsvertrag: So positioniert sich die Bundesregierung zur EU-Umweltpolitik

Am 9. April haben SPD, CDU und CSU ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Auch die europäische Umwelt- und Klimapolitik wird darin adressiert. Während einige Verpflichtungen fortbestehen, drohen gleichzeitig Abschwächungen bei Umweltstandards und Beteiligungsrechten....