Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Prozess gegen Pestizidkritiker geht in die nächste Runde
News | 21.09.2020
#Landwirtschaft und Gentechnik #Chemikalien #Politik und Gesellschaft

Prozess gegen Pestizidkritiker geht in die nächste Runde

Pestizidkritiker
[Foto: © Jörg Farys]

Trotz der Ankündigung des Südtiroler Landesrats Arnold Schuler, die Klage gegen Karl Bär vom Umweltinstitut München und den Autor Alexander Schiebel zurückzuziehen, geht das Gerichtsverfahren weiter. Der Grund: Beim Prozessauftakt am 15. September fehlten die Vollmachten der mehr als 1.300 Landwirt*innen, die sich der Anzeige angeschlossen hatten. Zuvor hatten zahlreiche Umweltorganisationen sowie der oekom Verlag die Rücknahme der Klage gefordert.



Auch der BUND, die Klima-Allianz Deutschland, der WWF und der DNR kritisierten das Vorgehen und erklärten sich solidarisch mit den Angeklagten. "Kritik und freie Meinungsäußerung sind elementare Bestandteile einer Demokratie. Die Meinungsfreiheit ist eine wertvolle Errungenschaft für unsere Gesellschaft und ist in der Europäischen Union im Vertrag von Lissabon verankert. Versuche, Kritikerinnen und Kritiker per Anzeigen und Klagen mundtot zu machen, verurteilen wir aufs Schärfste“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.



Der Richter in Bozen setzte den Klägern eine Frist bis zum 27. November, um alle Anzeigen zurückzunehmen. Der Ausgang ist damit weiterhin offen, zumal sich Landesrat Schuler und zwei Landwirte als Nebenkläger registrieren ließen. Schuler wirft den Pesdizidkritikern „übler Nachrede“ zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft vor und erstattete 2017 Strafanzeige gegen Bär und Schiebel. Diese hatten den aus ihrer Sicht übermäßigen Pestizideinsatz auf Apfelplantagen und Weinbergen Südtirols angeprangert. [mbu]



Umweltinstitut München zum Prozess



 

Das könnte Sie interessieren

Fünf Frauen halten Transparente hoch mit der Forderung nach Klimagerechtigkeit
News | 07.12.2025
#Klima und Energie #Politik und Gesellschaft

Weltklimakonferenz: Zwischen fossiler Vormacht und kleinen Schritten

Die 30. Weltklimakonferenz Ende November im brasilianischen Belém sollte eigentlich ein Moment des Aufbruchs sein. Doch das Ergebnis der Verhandlungen bleibt deutlich hinter den Hoffnungen und dem, was nötig ist, zurück. Martina Schaub von Oro Verde war vor Ort und berichtet über die Ergebnisse zwischen Ernüchterung und Aufbruch....