Karpatenkonvention soll Wald- und Klimaschutz vorantreiben
Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Ukraine, Rumänien und Serbien wollen ihre Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Landwirtschaft in den Karpaten verbessern. Vom 10. bis 12. Oktober fand das fünfte Treffen der sieben osteuropäischen Vertragsstaaten der Rahmenkonvention zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Karpaten (Karpatenkonvention) in Lillefüred, Ungarn, statt.
Ein neuer Artikel des Übereinkommens erkennt die besondere Anfälligkeit der Karpaten wie auch anderer Bergregionen für den Klimawandel an. Der Artikel verpflichtet die Vertragsparteien des Übereinkommens, Klimaschutzmaßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase und gleichzeitig Maßnahmen zur Anpassung an bereits eingetretene Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen.
Die Vertragsstaaten unterzeichneten außerdem ein Protokoll über Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und verpflichteten sich, zusammen an den komplexen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu arbeiten. Das neue Protokoll ergänzt bestehende Protokolle zu nachhaltiger Waldbewirtschaftung, Biodiversität, Verkehr, Kulturerbe und Tourismus.
Andreas Beckmann, Regionaldirektor des WWF Donau-Karpaten-Programms, sagte:
"In den letzten Jahren wurden Fortschritte erzielt, um die Karpatenwälder zu schützen, die zu den wertvollsten in Europa zählen. Nichtsdestotrotz bestehen erhebliche Bedrohungen, sowohl aus dem legalen als auch aus dem illegalen Holzeinschlag. Daher ist es wichtig, dass die Regierungen der Karpatenländer und die relevanten Interessengruppen weiterhin für Problemlösungen einsetzen, denn sonst verlieren wir diese einzigartigen und wertvollen Lebensräume für immer."
Die Karpatenkonvention wurden 2003 in Kiew, Ukraine, verabschiedet und trat als multilaterales Abkommen 2006 in Kraft. Es deckt das gesamte Karpatengebiet ab und ist neben der Alpenkonvention erst das zweite subregionale Vertragsregime für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung einer Bergregion weltweit. [jg]
WWF-Pressemitteilung und weitere Informationen
