Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Bayer will Neonikotinoid-Urteil anfechten
EU-News | 30.07.2018
#Landwirtschaft und Gentechnik #Chemikalien #Biodiversität und Naturschutz

Bayer will Neonikotinoid-Urteil anfechten

Rubrik_Naturschutz-bee-1575236_960_720-c.Pixaby
c. Pixabay

Der deutsche Agrochemiekonzern Bayer hat am Freitag angekündigt, gegen ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union (EuG), das den Einsatz insektenschädigender Stoffe teilweise verbietet, in Berufung zu gehen.

Das Unternehmen befürchte „weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit und Berechenbarkeit von Zulassungen chemischer Substanzen in der EU“. Bayer wolle mit der Berufung erreichen, dass der europäische Gesetzesprozess zum Pflanzenschutz nochmals überprüft werde.

Das EuG wies im Mai dieses Jahres eine Klage von Bayer (Rechtssache T-429/13 Bayer CropScience AG u.a./Kommission) ab, das die Neonikotinoide Clothianidin und Imidacloprid herstellt und vertreibt. Der Konzern war gegen eine Entscheidung der EU-Kommission von 2013, die Nutzung der beiden Neonikotinoide auf wenige Nutzpflanzen zu beschränken, vor Gericht gezogen (EU-News vom 17.05.2018).

Jedoch akzeptiere der Agrochemieriese die Entscheidung der EU-Staaten, den Einsatz von Neonikotinoiden nicht mehr im Freiland, sondern nur noch in Gewächshäusern zu gestatten (EU-News vom 27.04.2018). Als Reaktion habe Bayer das Neonikotinoid Clothianidin aus dem EU-Zulassungsverfahren gestrichen.

Gegenüber dem Umweltnachrichtendienst ENDS erklärte das Pesticide Action Network (PAN) Europe, die erneute Klage von Bayer sei zwecklos. Es gebe viele wissenschaftliche Anhaltspunkte dafür, wie schädlich Neonikotinoide sind, vor allem für Bestäuberinsekten wie Bienen und Hummeln.

Wann mit einer Entscheidung des EuG zu rechnen ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. [aw]

Pressemitteilung Bayer 
ENDS (kostenpflichtig)

Das könnte Sie interessieren

Behandschuhte Hand im Labor mit Pipette und Laborgefäßen
EU-News | 18.04.2024

#Chemikalien

EU muss mehr zum Schutz vor Chemikalien tun

Europäische Umweltagentur (EEA) und Europäische Chemikalienagentur (ECHA) sind sich einig: Um die Auswirkungen von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern, sind weitere Anstrengungen nötig. ChemSec sensibilisiert parallel für die Verschmutzungskrise....