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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
EU-News | 19.12.2018
#Wald #Biodiversität und Naturschutz

Fahrplan für mehr Waldschutz

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c. Arek Socha | Pixabay

Die EU-Kommission hat einen Fahrplan veröffentlicht, in dem es um EU-Maßnahmen gegen Abholzung und Waldschädigung geht. Ziel der Initiative ist es, einen integrierten EU-Ansatz zur Bekämpfung der Entwaldung, zum Schutz der Wälder und zur Förderung nachhaltiger Lieferketten zu präsentieren. Der Fahrplan kann bis zum 15. Januar 2019 kommentiert werden.

Eine öffentliche Konsultation soll im ersten Quartal 2019 starten, eine Mitteilung der EU-Kommission soll folgen. Im zweiten Quartal 2019 soll die Initiative laut Fahrplan beendet sein.

Die EU sieht die Entwaldung als "ein großes globales Problem, das zu Verlust der biologischen Vielfalt, Klimawandel und Armut führt". Die Ursachen dafür seien vielfältig und komplex. Die zunehmende Produktion von Rohstoffen wie Soja, Rindfleisch, Palmöl, Kaffee und Kakao sei aber für fast 80 Prozent der gesamten Entwaldung verantwortlich. Die EU als wichtiger Importeur von Agrarrohstoffen sei "Teil des Problems", könne "aber auch Teil der Lösung sein".

Greenpeace forderte die EU-Kommission auf, nun rasch einen Aktionsplan mit neuen Gesetzen vorzulegen. Diese müssten sicherstellen, dass weder durch Produkte für den EU-Markt noch durch den Finanzsektor ökologische und soziale Auswirkungen wie Entwaldung, Waldschädigung oder Menschenrechtsverstöße gefördert werden. Sébastien Risso, im EU-Büro von Greenpeace zuständig für Waldpolitik, kommentierte: "Die Kommission hat erkannt, dass Europa viel mehr tun muss, um die Wälder der Welt zu schützen. Sie sollte damit beginnen, Rechtsvorschriften vorzuschlagen, um sicherzustellen, dass die Lebensmittel, die wir essen, und die Produkte, die wir verwenden, nicht die Wälder zerstören oder die Rechte der indigenen Völker angreifen. Wissenschaftler mahnen, dass der Schutz der letzten verbliebenen Wälder der Welt von entscheidender Bedeutung ist, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden und unzählige Arten vor dem Aussterben zu bewahren."

Im November hatten sieben Mitgliedstaaten und zahlreiche Umweltorganisationen die rasche Vorlage eines EU-Aktionsplanes zum Schutz der Wälder weltweit gefordert (EU-News 09.11.2018). [jg]

Link zur Seite mit dem Fahrplan

Reaktion Greenpeace EU

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