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Coronamaßnahmen verbessern Luftqualität
EU-News | 26.03.2020
#Emissionen #Mobilität

Coronamaßnahmen verbessern Luftqualität

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© Foto: Pixabay

Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat einen starken Rückgang der Luftschadstoffkonzentrationen in Gebieten mit strengen Coronamaßnahmen verzeichnet. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zeigt sich, dass hauptsächlich aufgrund des verringerten Verkehrs und anderer Aktivitäten teilweise eine Halbierung der Stickstoffdioxidkonzentrationen (NO2) gemessen werden konnte. Das gilt für Großstädte wie Madrid, Lissabon und Barcelona.

Besonders im vom Coronavirus besonders betroffenen Norden von Italien sanken die NO2-Konzentrationen: in Mailand um 24 Prozent im Vergleich zu vor vier Wochen, in Bergamo war die Stickstoffdioxidkonzentration zwischen dem 16. und dem 22. März 47 Prozent niedriger als im selben Zeitraum 2019. Auch in Rom sanken die NO2-Werte um ein Drittel.

Diese Reduktion ist gesellschaftlich und wirtschaftlich hart erkauft und sich darüber zu freuen, wäre zynisch. Jedoch werden die von Luftverschmutzung verursachten Kosten bei politischen Entscheidungen bisher gern ausgeblendet. EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx betonte: "Die Lösung langfristiger Probleme mit der Luftqualität erfordert ehrgeizige politische Maßnahmen und vorausschauende Investitionen. Insofern wirken die aktuelle Krise und ihre vielfältigen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft dem entgegen, was wir erreichen wollen. Dies ist ein gerechter und gut gemanagter Übergang zu einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Gesellschaft."

Bereits in der vergangenen Woche hatten Gesundheitsverbände gewarnt, dass schlechte Luftqualität in Städten die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs bei einer Corona-Infektion erhöhen könne (EU-News 19.03.2020). Die EEA und viele andere Institutionen haben festgestellt, dass Luftverschmutzung zu vielen vorzeitigen Todesfällen sowie Gesundheitsschäden wie Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Gesundheitsbehörden haben gewarnt, dass Bürger*innen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen möglicherweise eine erhöhte Anfälligkeit für COVID-19 haben. Derzeit sei allerdings noch nicht nachgewiesen, dass eine anhaltende Exposition gegenüber Luftverschmutzung den Zustand der mit dem Virus infizierten Personen verschlechtern könnte. Weitere epidemiologische Untersuchungen seien erforderlich, um diese Fragen zu beantworten.

Dass dringend mehr für saubere Luft getan werden muss, steht jedoch fest. [jg]

Pressemitteilung EEA

Artikel Euractiv

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