DNR-Statement: "Net-Zero Industry Act" sollte weder Atomenergie, Biomethan noch Wasserkraft fördern!

Berlin - Anlässlich der Abstimmung im EU-Industrieausschuss zum Net-Zero Industry Act am 25. Oktober kommentiert Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
„Wir begrüßen das Ziel der EU-Kommission, mit dem "Net-Zero Industry Act" klimaneutrale Industrie und besonders erneuerbare Energien in Europa zu stärken. Allerdings ist zu befürchten, dass bei der morgigen Abstimmung im Industrieausschuss die Liste der Technologien, die unter dem "Net-Zero Industry Act" gefördert werden, noch breiter wird. Dabei war bereits der EU-Kommissionsvorschlag nicht ausreichend auf wirklich saubere, naturverträgliche und nachhaltige Technologien beschränkt.
Dies heißt, dass der "Net-Zero Industry Act" weder Atomenergie, Biomethan noch Wasserkraft fördern sollte. Auch ist es nicht vertretbar, dass Carbon Capture and Storage (CCS) als strategische "Net Zero"-Technologie zählt und somit im rechtlichen Sinne vom überragenden öffentlichen Interesse und von Verfahrensbeschleunigung profitiert. Emissionsvermeidung muss CCS immer vorgezogen werden!“
Hintergrund:
Der Net-Zero Industry Act der Europäischen Kommission zielt darauf ab, Entwicklung und Ausbau erneuerbarer Technologien in der EU zu fördern und so im Einklang mit dem Green Deal die Transformation der europäischen Wirtschaft Richtung Klimaneutralität voranzubringen.
Am 13.10.2023 haben die Umweltorganisationen BUND, Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, NABU und WWF unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings ein Positionspapier zum Net-Zero Industry Act (NZIA) der EU veröffentlicht.
Das gemeinsame Positionspapier steht hier zum Download bereit: https://www.dnr.de/sites/default/files/2023-10/231013-Positionspapier_NetZero.pdf