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Nach der Weltnaturkonferenz: Deutschland muss sich noch stärker für ambitionierte Naturschutzziele einsetzen
Pressemitteilung | 19.12.2022
#Biodiversität und Naturschutz #EU-Umweltpolitik

Nach der Weltnaturkonferenz: Deutschland muss sich noch stärker für ambitionierte Naturschutzziele einsetzen

EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur entscheidend für biologische Vielfalt

Montréal aus der Luft
© AdobeStock/R.M. Nunes
Montréal aus der Luft

Berlin - Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und zahlreiche Mitgliedsorganisationen fordern Bundesumweltministerin Lemke vor der morgigen Sitzung der europäischen Umweltminister*innen auf, das Engagement Deutschlands für eine ambitionierte EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur zu intensivieren und eine Vorreiterrolle bei den anstehenden Verhandlungen einzunehmen. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der heute verkündeten Abschlusserklärung auf der Weltnaturkonferenz, auf der sich die internationale Staatengemeinschaft das Ziel gesetzt hat, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.

„Wir brauchen ein starkes Engagement Deutschlands für eine wirkungsvolle Verordnung, um die Natur angesichts der eskalierenden Biodiversitäts- und Klimakrise besser zu schützen und wieder auf einen Renaturierungspfad zu bringen. Nur widerstandsfähig Ökosysteme sind in der Lage, Auswirkungen der Natur- und Klimakrise abzufedern, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und dem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken“, kommentierte DNR-Geschäftsführer Florian Schöne.

Nachbesserungsbedarf sehen die Umweltorganisationen insbesondere bei den Wiederherstellungszielen der Meeresumwelt. Die Verordnung muss gewährleisten, dass auch die gemeinsame europäische Fischereipolitik zur Erreichung des Ziels beiträgt. Zur Wiederherstellung von Agrarökosystemen sprechen sich die Umweltorganisationen für eine klarere Verankerung des Ziels von 10 Prozent der Agrarlandschaft für artenreiche Landschaftselemente aus und fordern eine verpflichtende Anhebung der Wasserstände zur Wiederherstellung von Mooren auf landwirtschaftlichen Flächen.

Für die Umsetzung der Verordnung müsse die EU zudem ausreichend finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen und einen EU-Naturschutz- und Wiederherstellungsfonds auf den Weg bringen, der spätestens mit dem neuen Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU nach 2027 in Kraft treten sollte.

„Das soeben in Montréal beschlossene Weltnaturabkommen ist ein klares Bekenntnis der internationalen Staatengemeinschaft für den Schutz der globalen Biodiversität, doch es fehlt noch an messbaren Zielen und Maßnahmen. Daher ist es umso wichtiger, dass konkrete Regelungen auf EU-Ebene festgelegt werden und Deutschland hier mit starker Stimme vorangeht“, so Schöne weiter. 

Kontakt für Rückfragen

Lavinia Roveran

Koordinatorin für Naturschutz und Agrarpolitik

030 6781775-901

lavinia.roveran@dnr.de

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