Hintergrundbriefing: Europäische Effizienzpolitik nach 2020 – Chance für Klimaschutz nutzen
Die Europäische Kommission hat im November 2016 als Teil des Winterpakets ihren Vorschlag für die Überarbeitung der EU-Energieeffizienzrichtlinie vorgelegt. Beim Energieministerrat am 26. Juni 2017 wollen sich die europäischen Energieminister/innen voraussichtlich auf eine gemeinsame Position zum Kommissionsvorschlag einigen. Dabei geht es um die Frage, ob die Minister die Potenziale von Energieeffizienz für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens ausschöpfen. Mit einem Energieeffizienzziel von 40 Prozent könnten die europäischen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 1990 verringert werden. Damit würde Europa seinem fairen Anteil an der Umsetzung der in Paris vereinbarten Klimaziele ein großes Stück näher kommen und die rhetorische Unterstützung für das Pariser Klimaabkommen mit Leben füllen.
Mehr Ehrgeiz bei der Energieeffizienz ist nicht nur eine notwendige Bedingung für die Energiewende und den Klimaschutz, sondern auch sozial und ökonomisch sinnvoll. Das belegt auch die Folgenabschätzung der Kommission zur Energieeffizienzrichtlinie von 2016. Mit dem von der Kommission vorgeschlagenen schwachen Effizienzziel von 30 Prozent würden positive Auswirkungen von Energieeffizienz nicht realisiert werden: Die Kosten für fossile Energieimporte bei einem 40-Prozent-Ziel bis 2030 im Vergleich zu einem 30-Prozent-Ziel um 238 Milliarden Euro sinken und Verbraucher jährlich fast 54 Milliarden Euro an Energiekosten sparen.
Hintergrundbriefing: Europäische Effizienzpolitik nach 2020 – Chance für Klimaschutz nutzen