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Forsa-Umfrage zeigt breite Unterstützung bei Bundesbürgerinnen und -bürgern für deutlich mehr EU-Klimaschutz
Pressemitteilung | 15.10.2020
#Klima und Energie #EU-Umweltpolitik

Forsa-Umfrage zeigt breite Unterstützung bei Bundesbürgerinnen und -bürgern für deutlich mehr EU-Klimaschutz

Berlin – Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Umweltdachverbandes Deutscher Naturschutzring (DNR) bekräftigt die Unterstützung der Bundesbürgerinnen und -bürger für deutlich mehr europäischen Klimaschutz: 80 Prozent der Befragten fordern die Bundesregierung auf, sich in den aktuellen Verhandlungen der europäischen Staats- und Regierungschefs für ein höheres Klimaziel einzusetzen, fast die Hälfte der Befragten wünscht sich dabei ein Minderungsziel von 65 Prozent. Der DNR fordert deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rolle als Vertreterin der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf, die heutigen Verhandlungen mit der von der Klimakrise gebotenen Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit voranzutreiben.

 

Nach Gesprächen unter den EU-Umweltministerinnen und -ministern Anfang des Monats, verhandeln heute die Staats- und Regierungschef*innen über den Kommissionsvorschlag für eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent. Der DNR begrüßt die Unterstützung der Bundeskanzlerin für den Kommissionsvorschlag als wichtigen Schritt, mahnt aber zugleich, auch die aktuelle Entscheidung des Europäischen Parlaments zu berücksichtigen.

„Die Staats- und Regierungschef*innen müssen den Rückenwind vom Europäischen Parlament aufnehmen und sich ebenfalls für ein Reduktionsziel von mindestens 60 Prozent aussprechen. Die Zeit für Tippelschritte ist vorbei, das haben die Extremereignisse wie Waldbrände, Dürren und Überschwemmungen in den vergangenen Monaten mehr als deutlich gemacht. Wir brauchen endlich den großen Wurf beim Klimaschutz. Wahlergebnisse und Umfragen zeigen ganz klar, dass die Bürgerinnen und Bürger sich stärkeren Klimaschutz wünschen - nun muss die Bundesregierung unter Beweis stellen, dass sie fähig und gewillt ist, zu liefern."
Kai Niebert
DNR-Präsident

Dass auf der Agenda des Europäischen Rates nur eine Orientierungsaussprache zum neuen Klimaziel steht, kritisierte der DNR in Anbetracht der Dringlichkeit der Klimakrise und dem engen internationalen Zeitplan deutlich: „Am 12. Dezember jährt sich das Pariser Klimaabkommen zum fünften Mal. Es ist völlig klar, dass die EU zu dem dazu stattfindenden UN-Sondergipfel keinesfalls mit leeren Händen kommen darf. Dass die Verhandlungen mit einigen Mitgliedstaaten nicht einfach werden, verstehen wir. Aber dieser Kraftakt darf uns nicht davon abbringen, das Thema Klimaschutz endlich anzupacken. Aufschieben hat noch nie geholfen“, sagt Niebert weiter.



Weiterhin fordert der DNR die Bundesregierung auf, eine ambitioniert-moderierende Rolle im Rahmen ihrer Ratspräsidentschaft einzunehmen: „‘Alle mitnehmen‘ darf nicht nur heißen, auf die Zauderer einzugehen, sondern ‚alle mitnehmen‘ heißt auch, ambitioniertere Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament sowie die Bürgerinnen und Bürger, die sich deutlich mehr Anspruch beim Klimaschutz wünschen“, so Niebert.

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