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Waldbrände und steigende Temperaturen: besorgniserregender Trend
EU-News | 02.11.2022
#Biodiversität und Naturschutz #Klima und Energie

Waldbrände und steigende Temperaturen: besorgniserregender Trend

Waldbrand
© Pixabay: 12019

Die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission hat ihren neuen Bericht über Waldbrände im Jahr 2021 vorgestellt. Der Bericht zeigt: Die Waldbrandsaison 2021 in Europa ist die zweitschlimmste seit Beginn der Aufzeichnungen 2006. Besonders stark hat es Italien getroffen. Die Weltorganisation r Meteorologie belegt, dass die Temperaturen in Europa doppelt so schnell ansteigen wie im globalen Durchschnitt.

Waldbrände verwüsteten auch Naturschutzgebiete

Am Montag hat die EU-Kommission ihren Jahresbericht über Waldbrände in Europa, im Nahen Osten und Nordafrika für das Jahr 2021 vorgestellt. Die Ergebnisse sind alarmierend. Bezogen auf die abgebrannte Fläche war die Brandsaison des vergangenen Jahres die zweitschlimmste im EU-Gebiet seit dem Beginn der Aufzeichnungen 2006. Insgesamt brannten im Jahr 2021 über 5.500 Quadratkilometer Land ab. Zum Vergleich: Dies entspricht mehr als der doppelten Fläche Luxemburgs. Etwa ein Fünftel der abgebrannten Fläche liegt in den „Natura 2000“-Schutzgebieten. Besonders stark hat es Italien getroffen. Auf die Fläche bezogen hat das Land den größten Schaden zu verzeichnen, gefolgt von der Türkei, Portugal und Griechenland.  Ein Viertel der vernichteten „Natura 2000“-Gebiete liegt ebenfalls in Italien.

Mit den diesjährigen Bränden, die noch verheerender waren als die Brände im Jahr 2021, befasst sich der Bericht noch nicht. Vorläufige Daten zeigen jedoch, dass sich der „besorgniserregende Trend“ fortsetzt. 2022 wurden 8.600 Quadratkilometer durch Waldbrände zerstört. Der Bericht zeigt auch: Dieses Jahr ist das zweite innerhalb eines Jahrzehnts, in dem mehr Hilfsersuche an das Katastrophenschutzverfahren der EU (RescEU) als je zuvor gestellt wurden. Das Katastrophenschutzverfahren der EU stellte Flugzeuge, Hubschrauber und Feuerwehrleute in elf Fällen für sechs Länder bereit.

Europas Temperaturen stiegen doppelt so schnell wie im Rest der Welt

Die Temperaturen in Europa sind in den letzten 30 Jahren mehr als doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt - so stark wie auf keinem anderen Kontinent der Welt. Das hat die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch in einem neuen Bericht analysiert. Wenn der Erwärmungstrend anhalte, würden außergewöhnliche Hitze, Waldbrände, Überschwemmungen und andere Auswirkungen des Klimawandels die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Ökosysteme beeinträchtigen, so die WMO.

Der Bericht State of the Climate in Europe, der gemeinsam mit dem Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union erstellt wurde, konzentriert sich auf das Jahr 2021. Er enthält Informationen über steigende Temperaturen, Hitzewellen an Land und im Meer, extreme Wetterverhältnisse, sich verändernde Niederschlagsmuster und den Rückgang von Eis und Schnee. Er stellt verschiedene Szenarien für die Zukunft vor und zeigt die Auswirkungen unter anderem auf Gesundheit, Ökosysteme und Mobilität. [lw/jg]

EU-Kommission: Europäischer Waldbrandbericht (europa.eu)

WMO: Temperatures in Europe increase more than twice global average

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