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Wo, wann und was? Ausblick auf Wahlergebnisse und Europafakten
EU-News | 07.06.2024
#EU-Umweltpolitik #Europawahl #Politik und Gesellschaft

Wo, wann und was? Ausblick auf Wahlergebnisse und Europafakten

Europawahlen
© pixabay / succo

Ab wann und vor allem wo finde ich am 9. Juni die Europawahlergebnisse? Wie relevant sind Umweltfragen für die Bevölkerung? Und über was reden wir eigentlich, wenn wir über „Europa“ oder besser: die Europäische Union reden?

Die Niederlande (Wahlprognose/tagesschau) haben gestern gewählt, heute sind Irland und Tschechien an der Reihe. Am Samstag wird in Lettland, Malta und der Slowakei gewählt. In Estland können seit Montag und bis Samstag Stimmzettel abgegeben werden. Italien beginnt am Samstag mit den Europawahlen und endet am Sonntag um 23 Uhr. Die meisten Bürgerinnen und Bürger der 27 EU-Staaten – so auch die Deutschen – wählen am Sonntag. Insgesamt gibt es ungefähr 373 Millionen Wahlberechtigte, die über die 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments entscheiden. Erstmals dürfen auch die 16- und 17-Jährigen wählen.

Vor dem 9. Juni noch schnell schlau lesen

In Deutschland gibt es laut Bundeswahlleiterin etwa 60,9 Millionen Deutsche und 4 Millionen Staatsangehörige der Europäischen Union (EU), die wahlberechtigt sind, davon 33,3 Millionen Frauen und 31,7 Millionen Männer. 9,5 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen 16 und 29 Jahre alt. Wer noch nicht weiß, welche Partei der eigenen Einstellung am ehesten entspricht, könnte den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung nutzen. Oder sich auf der Seite www.natürlichwählen.eu mit der DNR-Europawahlprogrammanalyse, dem Klimawahlcheck oder Erklärvideos informieren.

Am Wahltag am Ball bleiben: Wahlbeteiligung, Wahlergebnisse und Co.

Erste Schätzungen zur Zusammensetzung des neuen Parlaments werden gegen 20:15-20:30 Uhr veröffentlicht. Erste vorläufige Wahlergebnisse gibt es gegen 23:15-23:30 Uhr. Die EU-weiten Ergebnisse der Europawahl sind ab dem 9. Juni abends auf dieser Webseite abrufbar und werden laufend aktualisiert. Die Seite enthalt außerdem einen Mehrheitsrechner, ein Vergleichstool und Widgets zum Einbetten in Webseiten.

Die ersten hochgerechneten Wahlergebnisse werden als am 9. Juni gegen 20 Uhr erwartet. Wer vorher schon Informationen sucht:

Die Bundeswahlleiterin wird gegen 15:30 Uhr das „Zwischenergebnis zur Wahlbeteiligung am Wahltag bis 14:00 Uhr“ bekanntgeben.

Verschiedene Fernsehsender übertragen die Wahlergebnisse am Abend des 9. Juni:

  • Die ARD startet ab 17.30 Uhr mit Berichten, ab 20.40 Uhr befragt Carmen Miosga Personen des öffentlichen Lebens zur Europawahl und ab 23.20 Uhr läuft die ARD-Wahlsendung zur Auswertung der Ergebnisse.
  • Das ZDF sendet am Wahlsonntag, 9. Juni 2024, von 17.35 bis 19.00 Uhr sowie von 22.15 bis 23.15 Uhr live aus seinem Wahlstudio in Berlin. Zudem ist in der "heute"-Ausgabe von 19.00 bis 19.30 Uhr sowie im "heute journal" von 21.45 bis 22.15 Uhr alles Wichtige rund um die Europawahl zu erfahren. 
  • ARTE sendet am Sonntag, den 9. Juni, ab 19.10 Uhr (ARTE Journal Sondersendung: Europa wählt) sowie ab 22.45 Uhr (Europa 2024: Was nun folgt) zwei Sondersendungen des europäischen Nachrichtenmagazins ARTE Journal.

Einstellung zu Umweltfragen

Laut Eurobarometer sind mehr als drei Viertel der Europäer*innen (78 Prozent) der Meinung, dass Umweltfragen direkte Auswirkungen auf ihr tägliches Leben und ihre Gesundheit haben. In südlichen EU-Staaten sind es sogar zwischen 88 Prozent und 98 Prozent. Etwa vier von fünf Befragten (84 Prozent) stimmen zu, dass die EU-Umweltvorschriften für den Schutz der Umwelt in ihrem Land notwendig sind. Dies war 2019 - bei der letzten Umfrage - ähnlich.

Die Bevölkerung ist auch besorgt über die Kosten der Umweltverschmutzung. 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen für die Kosten der Beseitigung ihrer Verschmutzung aufkommen sollten, 74 Prozent meinen, dass die öffentliche Hand für die Kosten aufkommen sollte.

Die Befragten in elf Mitgliedstaaten nannten die Förderung der Kreislaufwirtschaft als wirksamstes Mittel zur Bewältigung von Umweltproblemen, gefolgt von der Wiederherstellung der Natur (die in Griechenland, Portugal, Spanien, Estland, Zypern und Bulgarien als am wichtigsten angesehen wird).

Generell bestehe die Bereitschaft zu einem nachhaltigeren Verbraucherverhalten, wobei fast sechs von zehn Befragten bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen, die leichter zu reparieren, recycelbar und/oder auf umweltverträgliche Weise hergestellt sind.

In welchem Europa leben wir eigentlich? Für wen ist das neue EU-Parlament zuständig?

Die Europäische Statistikbehörde Eurostat hat (mit Stichtag 1.1.2023) Fakten über die Europäische Union 2024 zusammengetragen. In der EU leben 448,8 Millionen Menschen auf vier Millionen Quadratkilometern Fläche, wobei Deutschland das bevölkerungsreichste EU-Land ist. Hierzulande leben 84,4 Millionen Menschen, das sind 19 Prozent der gesamten EU-Bevölkerung. Es folgen Frankreich (68,2 Millionen, 15 Prozent), Italien (59,0 Millionen, 13 Prozent), Spanien (48,1 Millionen, 11 Prozent) und Polen (36,8 Millionen, 8 Prozent). Die EU-Länder mit den wenigsten Einwohnern sind Malta (542.000 Menschen, 0,1 Prozent), Luxemburg (661.000, ebenfalls 0,1 Prozent) und Zypern (921.000, 0,2 Prozent).

Es gibt 4,6 Prozent mehr Frauen (229 Millionen) als Männer (219 Millionen), was einem Verhältnis von 104,6 Frauen pro 100 Männer entspricht. Der Anteil der über 80-Jährigen stieg zwischen 2003 und 2023 von 3,7 Prozent auf 6,0 Prozent. Vom 1. Januar 2003 bis zum 1. Januar 2023 ging der Anteil von Kindern und jungen Jugendlichen unter 15 Jahren auf EU-Ebene um 1,5 Prozentpunkte von 16,4 Prozent auf 14,9 Prozent zurück. Gerechnet auf den „Anteil junger Menschen“ (0-19 Jahre) ging der Anteil im gleichen Zeitraum ebenfalls zurück. Auf EU-Ebene betrug der Rückgang 2,5 Prozentpunkte von 22,6 Prozent auf 20,1 Prozent. Wir werden älter – oder anders ausgedrückt: Der oder die durchschnittliche EU-Bürger*in war 2003 etwa 39 Jahre, 2013 42,2 Jahre und 2023 44,5 Jahre alt. Die Lebenserwartung im Jahr 2023 lag in der EU übrigens bei 84,2 Jahren für Mädchen und 78,9 Jahren für Jungen.

Das EU-Parlament in seiner neuen Zusammensetzung wird für all diese Menschen in der kommenden Legislatur von 2024-2029 wichtige Entscheidungen treffen. [jg]

Wahlergebnisse am 9. Juni: https://results.elections.europa.eu/de/

Eurobarometer: Attitudes of Europeans towards the Environment

Europa in Zahlen: Demografie in Zahlen Ausgabe 2024

EU-Parlament: Seite zu den Europawahlen

 

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