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Internationale Bemühungen für verbesserte Treibhausgasbilanz von Schiffen kommen nicht voran
EU-News | 30.10.2020
#Klima und Energie #Mobilität #EU-Umweltpolitik

Internationale Bemühungen für verbesserte Treibhausgasbilanz von Schiffen kommen nicht voran

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c. Pixabay

Die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO erhält Kritik für unambitionierte Maßnahmen, mit denen sie Schiffe klimafreundlicher machen will.

Eine Arbeitsgruppe der IMO hat sich vergangene Woche auf neue Maßnahmen für die Reduzierung des Treibhausgasausstoßes von Schiffen geeinigt, die in drei Wochen im IMO-Umweltausschuss (MEPC) diskutiert werden sollen. Um das Ziel der IMO, die CO2-Intensität des Schiffverkehrs bis 2030 um 40 Prozent zu senken (im Vergleich zu 2008) erreichen zu können, sollen Schiffe demnach in Zukunft eine Bewertung ihrer Energieeffizienz vornehmen. Schiffe, die in drei aufeinander folgenden Jahren in dieser Bewertung zu den Schwächsten gehören, müssen einen Aktionsplan zur Steigerung ihrer Energieeffizienz vorlegen. Der Entwurf würde das Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) ergänzen.

Der Entwurf rief Kritik bei Umweltschützer*innen hervor. John Maggs, Präsident des Netzwerks Clean Shipping Coalition, forderte die Mitglieder des Umweltausschusses auf, den Vorschlag nur anzunehmen, „wenn er grundlegend gestärkt werden kann.“ Der vorliegende Entwurf sei „nicht in der Lage, die Emissionen der Schifffahrt in diesem Jahrzehnt zu begrenzen, geschweige denn zu reduzieren,“ so die Clean Shipping Coalition. In den Vorschlägen fehle zudem ein kurzfristiges Ziel für die Senkung der Kohlenstoffintensität, erklärte die Umweltschutzorganisation Transport and Environment (T&E). Auch der schwache Index für Energieeffizienz würde laut T&E „bestenfalls zu einer Senkung der Treibhausgasemissionen um nur 0,65 Prozent bis 1,3 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Verhalten ohne IMO-Regelung führen.“ Eine Weiterführung des derzeitigen Verhaltens liege 15 Prozent über dem Ausgangswert von 2008. Die beiden Organisationen kritisieren auch fehlende Sanktionsmechanismen sowie die schwache Dreijahres-Regelung, die einfach umgangen werden könnte. Für Faig Abbasov von T&E sind nun die EU-Länder am Zug, „im Rahmen des europäischen Green Deal die von der IMO hinterlassene Lücke zu füllen.“

Am Donnerstag forderten die Mitglieder des Umweltausschusses im EU-Parlament (ENVI) die EU-Verkehrskommissarin Adina-Ioana Vălean auf, sich für stärkere Regeln einzusetzen. Die Abgeordneten zeigten sich „besorgt über den unzureichenden Fortschritt der IMO, Emissionen aus dem Schiffssektor international zu reduzieren.“ [km]

Pressemitteilung der IMO

Pressemitteilung von Transport und Environment und der Clean Shipping Coalition

Pressemitteilung des EU-Parlaments

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