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Veraltete und neue Bauwerke zerstören Gewässer
EU-News | 09.02.2021
#Wasser und Meere #Mobilität #Biodiversität und Naturschutz

Veraltete und neue Bauwerke zerstören Gewässer

Rubrik_Wasser___Meere_Fluss
c. pixabay

Ein Briefing der Europäischen Umweltagentur (EEA) befasst sich mit Flussbarrieren und deren Auswirkungen auf Ökosysteme. Derweil soll ein Gesetzentwurf in Deutschland die Genehmigungsverfahren für Wasserkraftwerke beschleunigen - Verbände protestieren.

Durchgängigkeit ist das A und O

Die Durchgängigkeit von Flüssen ist der Schlüssel zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer in Europa, stellt die EEA klar. Es gebe jedoch nur noch sehr wenige frei fließende Flüsse, zudem gebe es mehr als eine Million Barrieren in europäischen Flüssen, wovon etwa 10 Prozent veraltet seien, fasst das Briefing "Tracking barriers and their impacts on European river ecosystems" zusammen. Laut EEA stellen Bauwerke und Dämme eine erhebliche Belastung für etwa 20 Prozent der Oberflächenwasserkörper in Europa dar. Diese Erkenntnisse sind zwar nicht neu, allerdings hält die Umweltagentur die regelmäßige Aktualisierung einer europäischen Datenbank, die neue, bestehende und entfernte Barrieren erfasst, für wichtig, um den Fortschritt bei der Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Flüssen zu überwachen. Außerdem sollten diese Daten Aufschluss darüber geben, ob Barrieren für Fische und andere Arten oder Wasser- und Sedimentflüsse passierbar gemacht wurden.

"Keine beschleunigten Genehmigungsverfahren für umweltschädliche Kleinwasserkraft"

In einem offenen Brief an die Mitglieder des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundesrat sowie des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag hat sich ein Verbändebündnis gegen beschleunigte Genehmigungsverfahren im vorliegenden Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie gewandt. BUND, Deutscher Alpenverein (DAV), Deutscher Kanuverband, Grüne Liga, NABU, WWF, Deutscher Angelfischerverband, Wandernde Fische ohne Grenzen und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) halten den Gesetzentwurf für "naturschutzfachlich unverantwortlich und europarechtswidrig". Der Neubau und die Modernisierung kleiner Wasserkraftanlagen hätten gravierende Auswirkungen auf die Erreichung des guten ökologischen Zustands gemäß Wasserrahmenrichtlinie und trügen zu einer erheblichen Gefährdung der letzten frei fließenden Flussabschnitte bei. Unter dem Deckmantel angeblicher minimaler Effizienzsteigerungen würden massive Eingriffe in Gewässer in Kauf genommen, ohne die umweltrechtlichen Anforderungen ausreichend zu prüfen, kritisiert das Bündnis.

Bereits am 25. Januar gab es Kritik am deutschen Wasserhaushaltsgesetzentwurf, eine kritische Stellungnahme zum Ausbau von EU-Wasserstraßen und nicht zuletzt einen UN-Bericht über die Risiken in die Jahre gekommener Staudämme weltweit (EU-News 25.01.2021). [jg]

Pressemitteilung EEA: Many obsolete barriers harm Europe's rivers

EEA-Briefing: Tracking barriers and their impacts on European river ecosystems

Offener Brief des Verbändebündnisses

Umweltverbände für Wildfluss-Nationalpark

Vjosa-Nationalpark könnte 2023 Realität werden

Im albanischen Tirana haben am Mittwoch 20 albanische Umweltorganisationen einen 16-seitigen Antrag zur Gründung eines Vjosa-Nationalparks an den Umweltminister Blendi Klosi übermittelt. Der Nationalpark soll demnach die gesamte Vjosa in Albanien sowie die frei fließenden Zuflüsse wie Bence und Shushica umfassen. Insgesamt soll der Vjosa-Nationalpark etwa 45.000 Hektar groß sein und etwa 300 Kilometer Fließgewässer schützen. Das wäre einzigartig in Europa und die Vjosa könnte Europas erster Wildfluss-Nationalpark werden. Unterstützt wird das Anliegen von den internationalen Organisationen Riverwatch, EuroNatur, WWF Adria, Wetlands International Europe, International Rivers und The Nature Conservancy. Weiterlesen

Bergbau gefährdet Moor in Polen

EuroNatur kritisiert geplanten Steinkohleabbau

Das australische Unternehmen Balamara will in der polnischen Region Lubelskie Kohle abbauen, kritisiert die Stiftung EuroNatur. Das sei nicht nur schlecht fürs Klima, sondern bedrohe auch die Artenvielfalt in den Mooren des unmittelbar angrenzenden Poleski-Nationalparks. Der Bergbau würde ein ständiges Abpumpen des Grundwassers erfordern, was mit großer Wahrscheinlichkeit zum Austrocknen der Moore und Seen führen würde. Bedrohte Arten, die auf Feuchtgebiete angewiesen sind, würden lokal aussterben, so zum Beispiel auch der sehr seltene Seggenrohrsänger. Weiterlesen

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