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23 Umweltorganisationen fordern: Bundesregierung muss endlich ambitionierte Moorschutzstrategie verabschieden
Gemeinsame Pressemitteilung | 20.05.2021
#Bodenschutz #Landwirtschaft und Gentechnik #Biodiversität und Naturschutz

23 Umweltorganisationen fordern: Bundesregierung muss endlich ambitionierte Moorschutzstrategie verabschieden

Moorschutz ist zentral für Klima- und Naturschutz

Hohes Venn
© AdobeStock/Rebel
Hohes Venn in der Eifel

Berlin - Die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte Moorschutzstrategie des Bundes droht nach aktuellen Informationen am Widerstand des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu scheitern. Vor diesem Hintergrund haben sich die Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) mit Unterstützung von 21 weiteren Umweltorganisationen an Kanzleramtschef Helge Braun gewandt, damit die für Klima- und Naturschutz zentrale Moorschutzstrategie zeitnah verabschiedet wird.

„Der Moorschutz gehört zu den wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen im Bereich der Landnutzungspolitik. Entwässerte Moore sind alleine für sieben Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit gleichauf mit dem jährlichen Flugverkehr in Deutschland. Es ist daher allerhöchste Zeit, dem Moorschutz mehr Priorität einzuräumen. Wir fordern die Bundesregierung eindringlich auf, ihr Versprechen im Koalitionsvertrag einzuhalten und zeitnah eine Moorschutzstrategie zu verabschieden, die mit den Zielen des novellierten Klimaschutzgesetzes übereinstimmt“, so DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. 

„Um die Pariser Klimaziele und weitere übergeordnete Umweltziele zu erreichen, brauchen wir engagierten und schnellen Moorschutz – in Deutschland, Europa und weltweit. Deutschland muss seiner Verantwortung als größter Emittent von Treibhausgasen aus Mooren in der EU dringend nachkommen. Moorschutz in der Fläche geht aber nur mit der Landwirtschaft: Bauern, die auf nassen Mooren mit Paludikultur wirtschaften, dürfen nicht weiter schlechter gestellt werden - wie heute in der GAP-Förderung. Stattdessen müssen sie Anreize und langfristige Planungssicherheit für Investitionen mit klaren Zielvorgaben aus der Politik bekommen. Denn die Zukunft der Moore muss nass sein!“, so Jan Peters, Geschäftsführer der Michael Succow Stiftung.

Im jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzgesetz mit verschärften Zielen für 2030 ist erstmals auch der Landnutzungs- und Forstsektor (LULUCF) mit eigenen Zielvorgaben berücksichtigt. Hier spielen Moore als größte Emissionsquelle eine herausragende Rolle, da sie die Waldsenke deutlich schwächen. Auch im Klimaschutzplan 2050 und im Klimaaktionsprogramm 2030 der Bundesregierung ist der Moorschutz als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz verankert. Die nationale Moorschutzstrategie muss hier einen wichtigen und verbindlichen Beitrag zur weiteren fachlichen Umsetzung notwendiger Maßnahmen leisten.

Svenja Schünemann

Referentin für Naturschutz und Agrarpolitik

030 6781775-912

svenja.schuenemann@dnr.de

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